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36. Indueirte elektromotorische Kraft. 93
bewegt, so schneidet sie die Kraftlinien. Dadurch wird in ihr eine
elektromotorische Kraft erzeugt, welche ihrerseits einen Strom in
dem Kreise hervorruft. Ist die elektromotorische Kraft und der
Widerstand des Stromkreises bekannt, so lässt sich die Stromstärke
berechnen, und umgekehrt ergiebt sich die elektromotorische Kraft,
sobald wir Stromstärke und Widerstand bestimmt haben. Die
elektromotorische Kraft hängt natürlich von der Geschwindigkeit,
mit der sich der Schlitten bewegt, von der Feldstärke und von der
Länge des Schlittens ab.
Durch eine Reihe sorgfältig angestellter Versuche würde man
so das Gesetz für die Induktion der elektromotorischen Kraft be-
stimmen können. Noch einfacher lässt es sich indessen aus dem
Prinzip von der Erhaltung der Energie ableiten. Der Strom, der in
Folge der inducirten elektromotorischen Kraft durch den Leiter fliesst,
stellt eine bestimmte Energiemenge dar; diese muss offenbar gleich
der Arbeit sein, die aufgewandt wird, um den Schlitten im magne-
tischen Felde zu bewegen. Im vierten Kapitel zeigten wir, dass die
mechanische Kraft P, die in einem Felde von der Kraftliniendichte 8
auf einen Leiter von der Länge /! und der Stromstärke i wirkt, durch
a Pens... 0.00
gegeben ist. Bewegen wir den Schlitten mit der Geschwindigkeit v
in der Sekunde, so ist die hierfür erforderliche Arbeit A (in Erg)
4=Po—=19u
Nun ist die Energie, die der Strom von der Stärke ; darstellt,
gleich ei, wenn wir mit e die elektromotorische Kraft bezeichnen.
Es ist somit
A...
oder
2,8 OL agr gupiistergiaag
d. h. die inducirte elektromotorische Kraft ist gleich dem Produkt aus
der Länge des Leiters, seiner Geschwindigkeit und der Feldstärke,
wenn jede dieser Grössen in Einheiten des C.G.S.-Systems gegeben
ist. In Formel (28) ist die Arbeit in Erg ausgedrückt; um sie in
Watt zu erhalten, haben wir durch 107 zu dividiren und erhalten
AeuBnl0
Wollen wir ferner © in Ampere einsetzen, so haben wir noch
durch 10 zu dividiren und erhalten schliesslich
A=1iBv107° Watt.