Siebentes Kapitel.
Hieraus folgt für die inducirte elektromotorische Kraft
‚Eimer vr nn. 2
Vergleichen wir den letzten Ausdruck mit Formel (28), so finden
wir, dass die Einheit der elektromotorischen Kraft im 0.G.S.-
System gleich einem Hundertmilliontel Volt ist. Sie wird in einem
Schlitten von 1 cm Länge erzeugt, wenn wir ihn mit einer Ge-
schwindigkeit von 1 cm in der Sekunde rechtwinklig zu den Kraft-
linien eines magnetischen Feldes von der Stärke 1 bewegen.
Da 1v die Fläche bedeutet, die vom Schlitten in einer Sekunde
beschrieben wird, so stellt Zu 8 die Aenderung dar, welche die Ge-
sammtzahl der den Stromkreis durchsetzenden Kraftlinien in der
Sekunde erfährt. Nimmt die gesammte Feldstärke in der Zeit dt
um dF zu, so würde in einem einfachen Stromkreise eine elektro-
motorische Kraft im Betrage von
dE
er?
indueirt. Besteht der Kreis aus mehreren Windungen, deren Zahl z
1078 Volt
sein möge, so ist
dF
Vol ne...
e=2
Diese Formel eignet sich besonders zur Berechnung der Wirkung
von Transformatoren, während Formel (30) bei Dynamomaschinen
bequemer anzuwenden ist.
Ein Beispiel mag zeigen, wie sie zu benutzen ist. Bei einer
Dynamomaschine möge die Feldstärke B im Luftzwischenraum
5000 C.G.S.-Einheiten, und die Geschwindigkeit der Ankerdrähte
1500 cm in der Sekunde betragen. Alsdann wird in einem Stücke
der Ankerwicklung von 10 cm Länge eine elektromotorische Kraft von
10 x 5000 x 1500
100 000000
Bevor wir die hier gefundenen Gesetze auf Dynamomaschinen
anwenden, wollen wir zunächst eine einfache Regel aufstellen, aus
der sich die Richtung der elektromotorischen Kraft ergiebt. Nach
dem Prineip von der Erhaltung der Energie muss die elektromoto-
rische Kraft nothwendig eine solche Richtung haben, dass sie der
Bewegung, durch die sie entsteht, entgegenwirkt, und dass dem zu
Folge bei der Ueberwindung dieses Widerstandes Arbeit zu leisten
ist. Auf Grund dieser Ueberlegung könnte man die Richtung der
—=0,75 Volt erzeugt.
Win
gu