Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

40. Geschlossene und offene Ankerwicklungen. 105 
40. Geschlossene und offene Ankerwicklune. 
Wir wollen nun einige Wicklungsmethoden beschreiben, nach 
denen man die Ankersegmente in Reihe oder parallel schalten kann*). 
Man unterscheidet geschlossene und offene Ankerwicklungen. Im 
ersten Falle bilden alle Windungen eine geschlossene, unterbrochene 
Kette, von der an verschiedenen Stellen besondere Leiter zum Kol- 
lektor laufen, um die Ströme abzuführen. Diese Stromabnahme 
findet nur da statt, wo die Induktion Null ist. Zwischen zwei Strom- 
abnahmestellen treten nur elektromotorische Kräfte von demselben 
Vorzeichen auf. Es kann höchstens die Hälfte aller Leiter hinter- 
einander geschaltet werden, sodass bei zweipoligen Maschinen mit 
geschlossener Wicklung nur die Parallelschaltung möglich ist. 
Bei der offenen Wicklung schaltet man alle Leiter hintereinander, 
welche die gleiche Lage im magnetischen Felde haben. Die Bürsten 
liegen zeitweise nur immer an denjenigen Ankerspulen an, die der 
stärksten Induktion ausgesetzt sind, alle andern sind ganz ausge- 
schaltet. Der Strom im äussern Kreise pulsirt daher in seiner 
Stärke. 
Wir behandeln zuerst die geschlossenen Wicklungen und be- 
ginnen der Einfachheit halber mit der zweipoligen. Darauf gehen 
wir zu der Betrachtung der mehrpoligen Wicklungen über, indem 
wir zuerst die Parallelschaltung, darauf die Serienschaltung und zum 
Schluss die gemischte Schaltung behandeln. 
”) Aus Mangel an Raum betrachten wir nur die gebräuchlichsten 
Wicklungen. Eine eingehendere Behandlung des Gegenstandes findet man 
in Arnold’s ausgezeichnetem Buche „Die Ankerwicklungen und Anker- 
konstruktionen der Gleichstrom-Dynamomaschinen, 2. Aufl., Berlin, 1896*. 
Hier wird gezeigt, wie man aus einer gegebenen Wicklung neue Wicklungen 
mittelst algebraischer Formeln ableiten kann. Wenn wir der Arnold’- 
schen Darstellungsweise nicht folgen, so geschieht es nicht aus Gering- 
schätzung seines wissenschaftlichen Verdienstes, sondern nur deshalb, weil 
wir glauben, dass die Darstellung in dem uns zur Verfügung stehenden, 
beschränkten Rahmen mehr durch Beispiele und Wieklungstabellen ge- 
winnen wird. 
 
	        
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