43. Mehrpolige Wicklung mit Serienschaltung. 125
Dadurch, dass die Zahl der Pole von sechs auf vier verringert
wird, ändert sich die elektromotorische Kraft nicht, die Stromstärke
wird aber um ein Drittel kleiner. Wollten wir das vierpolige Feld
mehr ausnutzen, so müssten wir die Breite der Polschuhe und die
Zahl der von ihnen ausgehenden Kraftlinien. vergrössern; dem ent-
sprechend wäre auch der Wicklungsschritt grösser zu wählen, z. B.
29 vorwärts und 27 rückwärts.
43. Mehrpolige Wicklung mit Serienschaltung.
Bei der Besprechung der mehrpoligen Wicklung mit Parallel-
schaltung sind wir vom Ringanker ausgegangen, weil bei ihm die
Verhältnisse einfacher lagen als bei der Trommel. Bei der Reihen-
schaltung verhält es sich umgekehrt; deshalb wollen wir hier mit
dem Trommelanker beginnen und als erstes Beispiel einen vierpoligen
wählen. Das charakteristische Merkmal des Trommelankers besteht
darin, dass keine Drähte durch das Innere gehen; um also von einer
Windung zur andern zu gelangen, können wir nur solche Verbin-
dungen anwenden, die auf einer der Stirnflächen des Ankerkerns
verlaufen. Die nothwendige Folge dieser Bedingung. ist, dass wir bei
der Verbindung zweier Drähte nur das hintere Ende des einen mit
dem hintern Ende des andern, oder das vordere Ende des einen mit
dem vordern Ende des andern verknüpfen können, aber niemals das
hintere Ende des einen mit dem vordern Ende des andern. Da die
elektromotorische Kraft mit dem Vorzeichen des Magnetpols ihre
Richtung wechselt und wir die Drähte so verbinden müssen, dass
sich die in ihnen erzeugten elektromotorischen Kräfte addiren, so
folgt, dass die Länge der Verbindungen auf den Stirnflächen gleich
dem Winkelabstand der Pole sein muss oder, mit andern Worten,
dass der Wicklungsschritt y ungefähr gleich der gesammten Zahl
der wirksamen Drähte, dividirt durch die Zahl p der Pole sein
muss. Wir sagen ausdrücklich „ungefähr gleich“, da die Zahl der
Drähte nie ein genaues Vielfaches des Wicklungsschritts sein kann,
wie wir sogleich sehen werden.
Einen vierpoligen Anker mit Serienschaltung kann man sich aus
zwei zweipoligen Ankern entstanden denken, deren elektromotorische
Kräfte sich addiren. Wir nehmen alsdann an, dass die zweipoligen
Anker aufgeschnitten und in Halbeylinder ausgestreckt werden, die
aneinander gesetzt einen Anker von dem doppelten Durchmesser