152 Zehntes Kapitel.
liche Vervollkommnung. Denn die Eisenkonstruktion lässt sich ein-
fach und sicher mittelst der Drehbank oder der Ausbohrmaschine
ausführen, und die Spule kann für sich gewickelt und auf den Kern
geschoben werden, wenn die Maschine zusammengesetzt wird. Dies
ist nicht nur deshalb wichtig, weil nothwendige Reparaturen leicht
vorzunehmen sind, sondern weil dann auch die elektrischen und
mechanischen Theile der Arbeit in verschiedenen Räumen ausgeführt
werden können. Wenn die Spule direkt auf den Kern gewickelt
werden müsste, hätte man einerseits ein grösseres Gewicht zu
hantiren und liefe anderseits Gefahr, dass die Isolation durch Metall-
spähne verletzt würde, die sich in einem Raume mit Metallbear-
beitungsmaschinen nicht vermeiden lassen. Deshalb ist es besser,
die Wicklung der Spulen und die übrigen elektrischen Arbeiten in
einer besondern Werkstätte auszuführen.
Die Magnetform von Fig. 58a ist jedoch noch nach zwei
Seiten hin verbesserungsfähig. Einmal wird das Feld leicht un-
symmetrisch, da der Magnet nur an einer Seite des Ankers liegt,
sodann ist eine Maschine mit solchem Magnetsystem sehr schwer.
Beiden Mängeln kann dadurch abgeholfen werden, dass man den
magnetischen Stromkreis verdoppelt, wie es Fig. 58b zeigt. Wir
haben allerdings mehr Draht für die erregenden Spulen nöthig, er-
halten jedoch eine Maschine von geringerm Gesammtgewicht und
mit völlig symmetrischem Felde.
Das Magnetsystem in Fig. 58a ist ferner deshalb mangelhaft,
weil die Spule wegen ihrer geringen Länge nur eine kleine Ober-
fläche besitzt und deshalb die beim Stromdurchgang in ihr erzeugte
Wärme an die umgebende Luft nicht völlig abzugeben vermag. Die
Erfahrung hat gezeigt, dass für jedes Watt, welches vom Wider-
stande der Spule verzehrt wird, eine bestimmte Abkühlungsober-
fläche vorgesehen werden muss, wenn die Temperatur der Spule
unter einer bestimmten Grenze gehalten werden soll. Die Ansichten
über die Grösse dieser Fläche sind jedoch verschieden, und es ist
unmöglich, eine bestimmte Regel hierfür anzugeben, da die Ver-
hältnisse, unter denen die Maschine arbeitet, sowie die ventilirende
Wirkung des Ankers und der Aufstellungsort der Maschine hierbei
natürlich zu berücksichtigen sind.
Angenähert lässt sich die Temperaturzunahme i der Feld-
magnete in Grad aus der Formel