168 Zehntes Kapitel.
linien einnehmen, etwas grösser als die Oberfläche der Polschuhe ist,
da sich die Kraftlinien an den Ecken der Polschuhe ausbreiten, wie
es Fig. 68 zeig. Man nimmt gewöhnlich an, dass die mittlere
Bogenlänge des Luftzwischenraums um den Abstand zwischen Anker
und Polfläche grösser ist als die Bogenlänge der Polfläche. Bezeichnen
wir diese mit A und die Länge des Ankers mit /, so haben wir für
den Querschnitt des Luftzwischenraums demnach
De
Die mittlere Kraftliniendichte beträgt hier
F,
eng, ri
und die für den Luftzwischenraum erforderliche erregende Kraft ist
daher
KB.
Es erübrigt noch, die erregende Kraft für die Feldmagnete,
einschliesslich der Polschuhe und des Joches, zu bestimmen. Hier
stossen wir auf die Schwierigkeit, dass die Kraftlinienzahl in Folge
der magnetischen Streuung in den verschiedenen Theilen des Strom-
kreises nicht dieselbe ist, und dass das Gesetz, nach dem sie sich
verändert, nicht genau bekannt ist. In Fig. 69 ist die Streuung
durch punktirte Linien angedeutet; sie stellen jedoch nur die Kraft-
linien dar, die in der Ebene des Papiers verlaufen. Es treten ausser-
dem Kraftlinien an den Seitenflächen der Polschuhe in den Luft-
raum über, die theils von einem Polschuh zum andern, theils zum
Joch verlaufen; sie breiten sich nach den verschiedensten Richtungen
rings um die ganze Maschine her aus. Forbes!) hat unter An-
nahme, dass die Kraftlinien bestimmte Wege von einfacher Gestalt
einschlagen, diesen Verlust zu ermitteln versucht; hierbei bleibt
jedoch so viel dem persönlichen Ermessen des Rechners überlassen,
dass es im Allgemeinen besser ist, die Streuung einer neuen Maschine
aus den Ergebnissen von Versuchen abzuleiten, die man an ähnlich
gebauten Maschinen von andern Grössenverhältnissen anstellt.
Ein solcher Versuch ist leicht anzustellen. Wir können mit
ziemlicher Gewissheit annehmen, dass die Kraftlinienzahl bei M
(Fig. 69) ihr Maximum erreicht, da hier ungefähr die Mitte des
N Journ. of the Soc. of Telegr. Eng. 15, 551, 1886.