52. Bestimmung der erregenden Kraft. 171
proportional sein. Auf bequeme Weise kann man o durch die
Grösse des Ankers ausdrücken, und zwar wählt man hierfür, um
kleine Abänderungen im Verhältnis zwischen Länge und Durch-
messer des Ankers zulassen zu können, die Quadratwurzel aus dem
Produkte der Länge und des Durchmessers. Der Widerstand des
magnetischen Nebenschlusses wird demnach durch die Formel
RK
Via
dargestellt, wo 2 und d die Länge und den Durchmesser des Anker-
kerns bezeichnet, und K einen Koefficienten bedeutet, der von der
Gestalt, aber nicht von der Grösse der Maschine abhängt. Bei den
Maschinen, deren Magnetgestell ein einfaches Hufeisen bildet, kann,
wenn der Anker oben liegt, X—=0,29, und liegt er unten, X=0,21
gesetzt werden. Für Aussenpolmaschinen ist X = 0,35 anzunehmen,
und für d der Durchmesser dividirt durch die Zahl der Polpaare
einzuführen.
Addiren wir die gestreuten Kraftlinien zu den im Anker ver-
laufenden, so erhalten wir die Gesammtzahl aller Kraftlinien der
Feldmagnete und hieraus die Induktion. Um die entsprechende er-
regende Kraft zu finden, verfahren wir in derselben Weise wie beim
Anker und benutzen die Kurventafel (Fig. 67). Es ist jedoch hierbei
zu bedenken, dass ein Fehler, den man bei der Bestimmung der
Permeabilität des Ankerkerns begeht, von keiner grossen Bedeutung
ist, da die für den Anker erforderliche erregende Kraft in der Regel
verhältnismässig klein ist; dagegen kann ein solcher Fehler bei den
Feldmagneten das Resultat sehr entstellen, da er in grösserem
Maasse in die gesammte erregende Kraft eingeht. Nun ist der Unter-
schied in der Permeabilität zwischen verschiedenen Eisensorten im
Allgemeinen für hohe Kraftliniendichten grösser als für niedrige, so
dass es, wenn man aus konstruktiven Rücksichten mit hohen Dichten
arbeiten muss, sehr wichtig ist, die magnetischen Eigenschaften der
betreffenden Eisensorte genau zu kennen. Auf der andern Seite ist
ein Fehler weniger zu befürchten, wenn man geringe Dichten an-
wendet, was, wenn irgend möglich, auch schon deshalb rathsam ist,
weil man dabei an Draht für die erregenden Windungen spart. In
solchen Fällen ist die erregende Kraft kleiner und deshalb ein
Fehler bei ihrer Bestimmung weniger merklich, ganz abgesehen
davon, dass sich die erregende Kraft mit grösserer Genauigkeit er-
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