Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

  
  
  
  
  
55. Kommutiren des Stromes. 181 
offenbar in allen äussern Drähten, die links von ihr liegen, nach 
unten und in allen rechts gelegenen nach oben fliessen. In welcher 
Richtung der Strom in den Drähten fliesst, die in dem Augenblick 
durch die Bürste kurz geschlossen sind, ist jedoch nicht von vorn- 
herein klar. Wir wissen, dass der Strom im Drahte 2 abwärts 
fliessen muss; dieselbe Richtung nimmt er in dem durch die Figur 
dargestellten Augenblicke in 3 an; wie er in 4 und 5 fliesst, ist 
ungewiss; in 6 ist er jedoch wieder aufwärts gerichtet. Die Strom- 
stärke sinkt also zwischen 6 und 2 auf Null, kehrt ihre Richtung 
um und wächst während der Zeit, bis der Draht die Lage 2 er- 
reicht, wieder zu ihrem ursprünglichen Werthe an. 
Dieser Vorgang findet in jedem Drahte beim Passiren der 
Bürste statt, einerlei ob der Anker in seinem Felde oder frei in der 
  
Luft läuft. Im letztern Falle treten jedoch Funken auf, welche 
davon herrühren, dass der Strom oder wenigstens ein Theil desselben 
nicht die Drähte 2 und 3 durchfliesst, sondern einfach die ent- 
sprechenden Kommutatorsegmente überspringt, um zum Rande der 
Bürste zu gelangen. Er findet also in den Drähten 2 und 3 ein 
Hindernis, das offenbar nur in einer elektromotorischen Kraft be- 
stehen kann, deren Auftreten auch leicht zu erklären ist, wenn der 
Anker frei in der Luft läuft. Fliesst nämlich der Strom in der durch 
die Kreuze und Punkte bezeichneten Richtung, so wird der Theil des 
Ankers zwischen 2 und 6 ein Südpol, d. h. es treten hier Kraftlinien 
ein. Diese Zone ist allerdings durch die Drähte 2 und 6 nicht genau 
begrenzt, jedoch können wir hiervon vorläufig absehen. Die hier 
auftretenden Kraftlinien werden natürlich von den Drähten 2, 3, 4 
und 5 geschnitten und erzeugen in ihnen eine nach oben gerichtete 
elektromotorische Kraft. Ohne diese würde, sobald das Kommu- 
  
  
 
	        
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