Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

79, Elektromotorische Kraft der Wechselstrommaschinen. 255 
Spule bei ihrer Bewegung gegen die gleichzeitig erfolgende lineare 
Verschiebung gering ist. Sind die Pole radial auf einem Kreise an- 
geordnet, wie es stets der Fall zu sein pflegt, so können wir die 
Drehung der Spule überhaupt vernachlässigen und brauchen nur 
ihre lineare Verschiebung von einem Pol zum andern ins Auge zu 
seite Ton fassen. Ferner müssen wir die Gestalt und die Abmessungen der 
Polschuhe in Rechnung setzen und den Raum, den die Spulen im 
Verhältnis zu ihnen einnehmen. Von allen diesen Umständen wird 
die Gestalt der Linie B in Fig. 97 abhängen, aus der sich die effek- 
tive elektromotorische Kraft berechnen lässt. 
Besteht die Ankerspule in Fig. 96 nur aus einer einzigen Win- 
dung, die also in der Richtung der Bewegung nur geringe Aus- 
dehnung besitzt, so wird offenbar die elektromotorische Kraft 
N Grad, während der ganzen Zeit, wo sich der Draht im Bereich des Pol- 
schuhes befindet, ihren maximalen Werth beibehalten und beim 
Verlassen dieses Bereiches plötzlich herabsinken. Könnte man die 
Zeiträume vernachlässigen, wo die elektromotorische Kraft ihre 
"iselstpgn, ' 
  
  
  
  
  
  
  
  
toren zu Richtung wechselt und die Stromstärke Null ist, so müsste die 
+ gemöhn- effektive elektromotorische Kraft den höchsten erreichbaren Werth 
haben und gleich der maximalen elektromotorischen Kraft sein. 
Dies lässt sich natürlich in Wirklichkeit nicht erreichen, da sonst 
die Pole verschiedenen Zeichens unmittelbar aneinander stossen 
müssten. 
Am besten entsprechen dieser Forderung noch die Verhältnisse 
bei der Mordey’schen Wechselstrommaschine, bei der Felder von 
gleicher Richtung mit neutralen Zonen wechseln. In Fig. 100 mögen 
N und ‚S Pole von rechteckigem Querschnitte sein; « und 5 be- 
zeichnen zwei Lagen der Spule, die aus einer einzigen Draht- 
windung von gleicher Gestalt wie die Begrenzung der Polfläche be- 
stehen soll. In der Stellung a verlaufen die gesammten Kraftlinien 
des Feldes durch die Windung, und die in ihr erzeugte elektro- 
motorische Kraft ist Null. Einen Augenblick später tritt die linke 
Seite der Windung in das Feld ein, und die elektromotorische Kraft 
steigt bis zu ihrem maximalen Werthe an, den sie beibehält, bis 
die linke Seite der Windung aus dem Felde austritt. In diesem 
Augenblick ist die elektromotorische Kraft wieder Null; unmittelbar 
darauf tritt jedoch die rechte Seite der Windung in das nächst- 
gelegene Feld ein, und in Folge dessen nimmt die elektromotorische 
Kraft sofort wieder ihren maximalen Werth an, jedoch mit anderm 
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.