81. Vektordiagramm. 267
dem einen oder dem andern Falle grösser sein wird. Versuche,
welche Ayrton!) an einer Mordey’schen Maschine anstellte, zeigten,
den Werthe de dass die Differenz nicht gross ist. Der Selbstinduktionskoefficient
I. ergab sich für die Stellung A des Ankers zu 0,038 Henry und für
alba, die Stellung B zu 0,036 Henry. Er fand ferner, dass beide Werthe
ten Volt ik bei voller Erregung der Magnete um etwa 14%, kleiner sind, was
sich aus der Abnahme der Permeabilität der Magnete bei hohen
Kraftliniendichten ergiebt.
81. Vektordiagramm.
Wie schon gesagt, ist die Selbstinduktion der Geschwindigkeit
proportional, mit welcher sich das selbstindueirte Feld ändert. Da
diese Geschwindigkeit am höchsten ist, wenn die Feldstärke durch
Null geht, so folgt, dass die Selbstinduktion ihren höchsten Werth
hat, wenn die Stromstärke Null ist, dagegen verschwindet, wenn die
Stromstärke den höchsten Werth besitzt. Diese Beziehung zwischen
den beiden Grössen lässt sich leicht durch eine algebraische Formel
darstellen, wie es auch in der That in allen Lehrbüchern über
Wechselströme geschieht; für praktische Zwecke ist jedoch eine
graphische Darstellung vorzuziehen, welche ein leichteres Verständnis
und eine bessere Verfolgung der Veränderungen dieser verschiedenen
Grössen ermöglicht. Einer der ersten, der die graphische Behand-
lung auf Wechselstromaufgaben anwandte, war Blakesley, dessen
Darstellungsweise wir im Wesentlichen folgen.
Die für einen Wechselstrom maassgebenden Grössen lassen sich
in folgender Weise graphisch darstellen. Nehmen wir an, die Strecke
OI in Fig. 104 beschreibe nmal in der Minute um O eine Kreis-
fläche, so nimmt ihre Projektion auf der Vertikalen OY abwechselnd
zu und ab. Sie wird in einem beliebigen Augenblick durch den
Ausdruck OIsin « dargestellt, der dem analog ist, den wir am An-
fang dieses Kapitels für den augenblicklichen Werth der elektro-
motorischen Kraft in der Spule unserer elementaren Wechselstrom-
maschine aufstellen. Damals fanden wir, dass e=#Esin a ist;
machen wir die Annahme, es wirke keine andere elektromotorische
Kraft im Stromkreise, so folgt nach dem Ohm’schen Gesetze, dass
1) Journal of the Institution of Electrical Engineers 18, 1889.