Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

  
  
  
  
322 Siebzehntes Kapitel. 
geschlossen, sondern an drei um 120° abstehenden Punkten offen 
gelassen. Die so entstehenden 6 Enden werden dann so verbunden, 
dass Dreieck- oder Sternschaltung entsteht. Der Vortheil dieser 
Wicklung, die übrigens nur für mässige Spannung verwendbar ist, 
besteht darin, dass alle Endverbindungen aus Gabeln von genau 
derselben Form und Länge bestehen und dass die Spannungskurve 
fast genau eine Sinuslinie ist. Diese Wicklung möge an einem Bei- 
spiele erläutert werden. In einer von der Cie de Fives-Lille gebauten 
Drehstrommaschine von 210 KW mit Sternschaltung und 210 V 
Phasenspannung hat das Feld 16 Pole und der Anker 78 Stäbe, so 
dass auf jede Phase 26 Stäbe kommen. Die Anzahl der Stäbe muss 
natürlich der im achten Kapitel gegebenen Formel genügen, nach 
welcher dieselbe das um 2 vermehrte oder verminderte Produkt der 
Polzabl und einer ungeraden Zahl (dem Schritt der Wicklung) sein 
muss. In diesem Falle ist der Schritt 5 und die Anzahl Stäbe 
16x5—?2=78. Die Stabzahl muss offenbar auch durch 3 theil- 
bar sein, was hier der Fall ist. Nennen wir die Entfernung zweier 
: 16 
benachbarter Stäbe a, so ist offenbar 7Sa=16r und ng. 
Da die Länge eines Schrittes 5 a ist, so beträgt die ganze 
Länge einer Phasenwicklung längs des Ankerumfangs gemessen 
2x5 x<5x 
  
16 
rei. 
(5 
Da 16 der Umfang des Ankers ist, so geht die Wicklung 
jeder Phase 1?/, Mal herum. Ihre Länge ist 26°/,r. Der letzte (26.) 
Stab der Wicklung ist also im Vergleich mit dem ersten Stab in 
seiner Phase gegenüber den Polen um ?/,r vorwärts geschoben. Bei 
Berechnung der E.M.K. können wir uns nun denken, dass alle Stäbe 
vor einem einzigen Polpaar vereinigt angebracht sind, und zwar 
jeder in der relativen Lage, welche er vor seinem Pol hat. Physi- 
kalisch ‚ist eine solche Gruppirung natürlich wegen der Dicke der 
Stäbe nicht ausführbar, aber wir können sie uns vorstellen, um da- 
durch in einfacher Weise die E.M.K. zu finden, welche bei dieser 
Gruppirung natürlich genau den gleichen Werth haben muss wie 
bei der wirklichen Lage der Stäbe, vertheilt über den ganzen 
Anker. Durch diese Gruppirung erhalten wir aber nichts anderes 
als eine einzige Spule, deren Wicklungsbreite ?/; r ist und für die 
der betreffende für glatte Anker gefundene Koefficient k auch 
gelten muss.
	        
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