Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom und Transformatoren

  
  
  
332 Siebzehntes Kapitel. 
auf diese Weise die Lage von o festgesetzt, so kann man den Kreis 
für X zeichnen und findet für jeden Phasenwinkel p die Klemmen- 
spannung OK bei der Strombelastung, für welche E,, E, und E,„ 
bestimmt wurden. Aendert man die Strombelastung, so muss der 
Punkt o natürlich für jeden Werth derselben besonders bestimmt 
werden. Für kleine Aenderungen und besonders für Werthe von 
Ea, welche unterhalb des Knie’s der Charakteristik liegen, kann 
man ohne grossen Fehler annehmen, dass Oo dem Strom propor- 
tional ist. 
Das Diagramm zeigt auch, welchen Einfluss die Phasenver- 
schiebung auf die Klemmenspannung hat. Für einen positiven Werth 
yp des Phasenwinkels haben wir den Spannungsabfall EK, der sein 
Maximum erreicht bei rein induktiver Belastung, etwa mit leer- 
laufenden Motoren. Der Spannungsabfall ist dann E, + E,. Bei 
reiner Widerstandsbelastung ist 9=0 und der Spannungsabfall be- 
deutend kleiner. 
Bei negativem Phasenwinkel 9,, d. h. Voreilung des Stromes 
hervorgebracht durch Kapaeität oder übererregte Synchronmotoren im 
äusseren Stromkreis haben wir die Klemmenspannung OK,, also 
nicht einen Spannungsabfall, sondern eine Erhöhung der Klemmen- 
spannung und den Betrag E, K.. 
104. Kurzschluss-Charakteristik. 
Es wurde schon erwähnt, dass für Werthe von E,, die unter 
dem Knie liegen, also für schwache Erregung, die Strecke Oo dem 
Strom proportional ist. Bei steigender Strombelastung wandert also 
o auf der Verlängerung von Oo nach links und OK wird immer 
kleiner. Bei Kurzschluss ist OK Null, und die Strecke Oo ist ein 
Maass für den Kurzschlussstrom. Wir können auf diese Weise durch 
Messen des Kurzschlussstromes bei schwacher Erregung die Lage des 
Punktes o für jede Stromstärke bestimmen. Das Experiment macht 
also die vorherige Berechnung der Werthe E, und E, überflüssig 
oder kann dazu dienen, diese Berechnung auf ihre Richtigkeit zu 
prüfen. 
Eine andere Methode, den Kurzschlussstrom nicht nur für ge- 
ringe, sondern für jede Erregung im Voraus zu berechnen, möge 
hier zum Schluss noch angegeben werden. Wir haben gesehen, 
dass x. sin 9 Amperewindungen von der gesammten Erregung X ab-
	        
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