0 Drittes Kapitel.
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Delus=-
gegeben ist. Hier ist D in Dynen-Centimeter gemessen; um es in
Centimetergramm zu erhalten, haben wir den obigen Ausdruck durch
981 zu theilen.
Ein Beispiel möge einen Begriff von der Grösse der Kräfte
geben, mit denen wir bei den magnetischen Anziehungen zu rechnen
haben. Nehmen wir einmal an, wir magnetisirten einen grossen
Stahlstab und hingen ihn im Erdfelde auf, d. h. wir stellten uns eine
gewaltige Kompassnadel her. Wie gross müsste dann das Drehungs-
moment sein, durch das dieser Stab in der Ost-West-Richtung ge-
halten würde? Der Magnet sei 1m lang und habe 10 gem Quer-
schnitt. Bei Anwendung der nöthigen Mittel sind wir im Stande,
auf jedem Quadratcentimeter der Endflächen des Stabes 400 Ein-
heiten freien Magnetismus anzuhäufen, was einer Induktion von etwa
5000 Kraftlinien auf 1 gem des Querschnittes entsprechen würde.
Für die Stärke des Erdfeldes haben wir 0,18 C.G.S.-Einheiten in
Rechnung zu setzen. Führen wir diese Werthe in obige Gleichung
ein, so finden wir, dass das Erdfeld auf den in der Ost-West-Rich-
tung befindlichen Magnet ein Drehungsmoment von 730 Centimeter-
gramm ausüben würde. Um den Stab in dieser Lage zu halten,
hätten wir demnach an einem Ende eine Kraft von 14,60 g* aufzu-
wenden. Dies ist ein sehr geringer Werth in Anbetracht der Dimen-
sionen des Stabes, dessen Gewicht etwa 8 kg betragen würde. Man
muss jedoch bedenken, dass, wenn auch der Magnet sehr kräftig
ist, das Feld, in dem er sich befindet, nur geringe Stärke besitzt.
Hätten wir ein stärkeres Feld benutzt, wie man es leicht mit strom-
durchflossenen Drahtspulen herstellen kann, so würde das Drehungs-
moment weit grösser gewesen sein. Man kann ein Feld von 500
C.G.S.-Einheiten noch in einfacher Weise zwischen zwei Spulen her-
stellen, deren Windungsflächen ‘parallel und deren Abstand von ein-
ander gleich ihrem Radius ist. Hängen wir unsern Stabmagnet in
einem solchen Felde senkrecht zu den Kraftlinien auf, so wäre das
Drehungsmoment
5000 500
2030000 Centimetergramm
2
— 20,3 Meterkilogramm.