Drittes Kapitel.
Um eine auch für gekrümmte Magnete gültige Definition aufzu-
stellen, dürfen wir nicht das Verhältnis des ganzen magnetischen
Momentes zum gesammten Volumen betrachten, sondern müssen das
Verhältnis des magnetischen Momentes eines kleinen, aus der ge-
sammten Masse herausgeschnittenen Theilchen zum Volumen des-
selben in Rechnung setzen. Einfacher ist es indessen, gänzlich von
dem Begriffe der Stärke der Magnetisirung zu abstrahiren und dafür
die Dichte der magnetischen Masse einzuführen. Wir nehmen daher
an, die magnetische Masse sei gleichförmig über die Polflächen mit
einer Dichte m ausgebreitet, und meinen damit, dass auf jedem
Quadratcentimeter der Oberfläche m C©.G.S.-Einheiten der magnetischen
Masse angehäuft seien. Jedes Theilchen der magnetischen Masse
N Ss
ER Ga
a 4
Ss £
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De N LS
I LH
Fig. 9. Fig. 10.
stösst einen punktförmigen Pol von gleichem Magnetismus mit einer
Kraft ab, deren Grösse dem Quadrate der Entfernung beider umge-
kehrt proportional ist und deren Richtung in die Verbindungslinie
beider fällt. Die Einzelkräfte sind somit nach Grösse und Richtung
verschieden und setzen sich zu einer Resultante zusammen, die, wie
wir im Folgenden zeigen wollen, durch Integration der Einzelkräfte
gefunden werden kann.
Wir wollen nun mit Hülfe der Fig. 10, die den Zwischenraum
zwischen den Polflächen in grösserm Maassstabe darstellt, die Kraft
betrachten, welche die Polflächen auf einen zwischen ihnen im
Punkte A befindlichen Einheitspol ausüben. Hierzu nehmen wir an,
es befinde sich im Punkte D der Polfläche NN ein magnetisches
Theilchen mit dem Magnetismus o, und es sei ferner der senkrechte
Abstand zwischen A und der Polfläche NN gleich a, der Abstand