78 Sechstes Kapitel.
derung der Induktion, die der beobachteten Ablenkung entspricht,
aus dem Widerstande der sekundären Spule und des ballistischen
Galvanometers, der Schwingungsdauer und dem logarithmischen De-
krement der Galvanometernadel und einiger anderer elektrischen
Grössen berechnen lässt.
Die Konstante des ballistischen Galvanometers kann auch auf
experimentellem Wege mit Hülfe des Erdinduktors bestimmt werden.
Dieser besteht aus einer flachen Drahtspule von bekannter Win-
dungsfläche, die mit dem ballistischen Galvanometer verbunden wird.
Liegen die Windungen des Erdinduktors senkrecht zum Meridian
und vertikal und werden sie alsdann plötzlich um 180° gedreht, so
wird bei dieser Bewegung die Wirkung der horizontalen Komponente
des Erdfeldes zuerst vernichtet, bis die Windungsfläche der Spule
horizontal liegt, darauf aber in umgekehrter Richtung wieder herge-
stellt, bis die Spule wieder vertikal steht. Die Aenderung, die die
gesammte Zahl der Kraftlinien erfährt, ist also doppelt so gross, wie
die Zahl der horizontalen Kraftlinien, die die ruhende Spule schneiden.
Diese Zahl kann aber aus der Windungsfläche des Erdinduktors und
der Horizontal-Intensität des Erdmagnetismus berechnet werden. Der
Werth der letzteren wird mit einem Magnetometer bestimmt, wie wir
im dritten Kapitel gezeigt haben.
33. Hopkinson’s Methode für die Untersuchung der
magnetischen Eigenschaften eines Metalls.
Vom praktischen Standpunkt aus ist es wichtig, die magne-
tischen Eigenschaften verschiedener Eisensorten an solchen Probe-
stücken zu untersuchen, die sich leicht herstellen lassen und in ihren
Eigenschaften von der grossen Masse des Metalls nicht abweichen.
Nehmen wir z. B. an, dass eine bestimmte Sorte Schmiedeeisen da-
raufhin geprüft werden soll, ob sie sich zu Feldmagneten eignet. In
diesem Falle wäre es nutzlos, das Eisen in Draht auszuziehen und
Proben davon zu prüfen, da gerade das Ziehen das Eisen so verändert,
dass die darauf folgende magnetische Prüfung nur irreführen könnte.
Wir würden in diesem Falle vielmehr ein kleines Stück ausschmieden
und dies in Bezug auf Ausglühen und sonstige Bearbeitung möglichst
in derselben Weise behandeln, wie es beim Schmieden der wirklichen
Feldmagnete nöthig ist. Eine Prüfungsmethode, die der Anforderung
des Technikers genügt, ist von J. Hopkinson angegeben. Mit