ipoligen
37. Gesammte elektromotor. Kraft einer zweipoligen Maschine. 97
z. B. nicht der Fall, sodass unsere Formeln bei Einführung von
Windungszahlen ihre allgemeine Gültigkeit verlieren würden.
Die Konstruktion des Gramme’schen Ankers ist so bekannt,
dass nur einige allgemeine Bemerkungen über seine Eigenschaften
hier nöthig sind. Er besteht aus einem Cylinderring, der aus Eisen-
scheiben oder Eisendraht hergestellt und so mit Kupferdraht be-
wickelt ist, dass dieser eine in sich geschlossene Schraubenlinie
bildet. An der äussern und innern Mantelfläche des Cylinders ver-
läuft der Draht der Maschinenachse parallel und an den Seitenflächen
nahezu radial. Auf dem ganzen Umfang der Wicklung sind die
Drahtwindungen in gleichen Zwischenräumen durch metallische Leiter
mit den Kommutatorsegmenten verbunden. Um die Herstellung zu
erleichtern, besteht die Wieklung nicht aus einem zusammenhängen-
den Stück, sondern aus einer Anzahl Spulen, die je eine, zwei oder
mehrere Windungen enthalten. Von den Verbindungspunkten be-
nachbarter Spulen führen dann die Leiter nach den Kommutator-
segmenten. Ein Strom, der an einem Kommutatorsegment eintritt,
theilt sich in zwei Zweige, von denen der eine der Reihe nach alle
Spulen auf der einen Hälfte des Cylinders und der andere der Reihe
nach alle Spulen auf der andern Hälfte des Cylinders durchfliesst.
Bei dem der Eintrittsstelle gegenüberliegenden Kommutatorsegment
vereinigen sich die beiden Zweige wieder und treten aus der Wicklung
aus. Die Hälfte der wirksamen Leiter ist daher jeder Zeit hinter-
einander und die beiden Hälften sind parallel geschaltet. Der Anker
dreht sich zwischen den Polen des Magnetfeldes, und die Leiter
schneiden daher die Kraftlinien des Feldes, sodass in jedem Draht
eine elektromotorische Kraft erzeugt wird. Da die Drähte, welche
zu irgend einer Zeit unter dem Einflusse desselben Poles stehen,
hintereinandergeschaltet sind, so addiren sich ihre elektromotorischen
Kräfte. Die Summe ergiebt die gesammte elektromotorische Kraft,
welche wir jetzt bestimmen wollen.
B,„ möge die Induktion im Luftzwischenraum bezeichnen, Z die
Länge und d den Durchmesser des Ankers, während U die Anzahl
der Umdrehungen bedeute, die er in der Minute macht. w sei der
Winkel, den jeder Polschuh ‘umfasst, und die Induktion habe in
dem gesammten durch diesen Winkel bestimmten Theil des Ankers
denselben Betrag. In den dazwischen liegenden Theilen sei die In-
duktion gleich Null. InWirklichkeit ist dies nicht der Fall, da die
Induktion an den Ecken der Polschuhe keine plötzliche Veränderung
Kapp, Dynamomaschinen. 3. Aufl. t