104 Achtes Kapitel.
Kraft rührt von der einen Hälfte der Ankerwindungen her, die auf
einer Seite des neutralen Durchmessers liegen. In diesem Falle sind
die beiden Ankersegmente parallel geschaltet, und die elektromoto-
rische Kraft eines Segments ist dieselbe wie die des ganzen Ankers.
Bei einer vierpoligen Maschine besteht der Anker aus vier Segmenten,
von denen jedes einen Winkel von 90° umfasst. Hat die Maschine
sechs Pole, so haben wir sechs Ankersegmente, von denen jedes einen
Winkel von 60° einnimmt u. s. w.
Die Formel
an u ger.
giebt daher die elektromotorische Kraft für jedes Segment an, und
obgleich diese bei der zweipoligen Maschine gleich der elektro-
motorischen Kraft des ganzen Ankers ist, so braucht dies nicht
nothwendig bei einer mehrpoligen Maschine der Fall zu sein. Es
trifft dies vielmehr nur dann zu, wenn die Ankerwicklung so an-
geordnet ist, dass alle Segmente parallel zu einander liegen; schaltet
man aber zwei, drei oder mehr Segmente hintereinander, so ist die
elektromotorische Kraft des ganzen Ankers gleich dem Zwei-, Drei-
oder Mehrfachen des durch Formel (32) angegebenen Werthes. Es ist
also die gesammte elektromotorische Kraft einer vierpoligen Maschine
mit Serienwicklung zweimal so gross als die einer zweipoligen Ma-
schine von gleicher Feldstärke und mit einem Anker von gleicher
Windungszahl. Die elektromotorische Kraft einer sechspoligen
Maschine mit Serienwicklung ist dreimal so gross als die einer
zweipoligen Maschine u. s. w. Wir haben also für mehrpolige
Maschinen mit Serienschaltung im Anker
E=pNz u ee RN
wobei » die Anzahl Polpaare bedeutet.
Der Strom, den eine zweipolige Maschine liefert, ist doppelt so
stark als der jeder Ankerwindung. Bei einer vierpoligen Maschine
mit paralleler Ankerwicklung ist der Gesammtstrom viermal so stark
als der einer einzigen Ankerwindung u.s. w. Die folgende Tabelle
enthält die Beziehungen zwischen der Zahl der Pole, der elektro-
motorischen Kraft, der Stromstärke und der Leistung einer Dynamo-
maschine. Die Tabelle gilt natürlich nur für Maschinen, bei denen
Feldstärke, Tourenzahl und Anzahl Ankerdrähte konstant sind.
E bedeutet hier die elektromotorische Kraft eines Ankersegmentes,