Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

   
  
  
Achtes Kapitel. 
40. Geschlossene und offene Ankerwicklung. 
Wir wollen nun einige Wicklungsmethoden beschreiben, nach 
denen man die Ankersegmente in Reihe oder parallel schalten 
kann“). Man unterscheidet geschlossene und offene Ankerwick- 
lungen. Im ersten Falle bilden alle Windungen eine geschlossene, 
unterbrochene Kette, . von der an verschiedenen Stellen besondere 
Leiter zum Kommutator führen, um die Ströme abzuleiten. Diese 
Stromabnahme findet nur da statt, wo die Induktion Null ist. 
Zwischen zwei benachbarten Kommutatorsegmenten treten nur elek- 
tromotorische Kräfte von demselben Vorzeichen auf. Es kann 
höchstens die Hälfte aller Leiter hintereinander geschaltet werden, 
sodass bei zweipoligen Maschinen mit geschlossener Wicklung nur 
die Pärallelschaltung möglich ist. 
Bei der offenen Wicklung schaltet man alle Leiter hinterein- 
ander, welche die gleiche Lage im magnetischen Felde haben.‘ Die 
Bürsten liegen zeitweise nur immer an denjenigen Ankerspulen an, 
die der stärksten Induktion ausgesetzt sind, alle andern sind ganz 
ausgeschaltet. Der Strom im äussern Kreise pulsirt daher in 
seiner Stärke. 
Wir behandeln zuerst die geschlossenen Wicklungen und be- 
ginnen der Einfachheit halber mit der zweipoligen. Darauf gehen 
wir zu der Betrachtung der mehrpoligen Wicklungen über, indem 
wir zuerst die Parallelschaltung, darauf die Serienschaltung und zum 
Schluss die gemischte Schaltung behandeln. 
*) Aus Mangel an Raum betrachten wir nur die gebräuchlichsten 
Wicklungen. Eine eingehendere Behandlung des Gegenstandes findet man 
in Arnold’s ausgezeichnetem Buche „Die Ankerwicklungen und Anker- 
konstruktionen der Gleichstrom-Dynamomaschinen, 2. Aufl., Berlin, 18964. 
Hier wird gezeigt, wie man aus einer gegebenen Wicklung neue Wicklungen 
mittelst algebraischer Formeln ableiten kann. Wenn wir der Arnold’- 
schen Darstellungsweise nicht folgen, so geschieht es nicht aus Gering- 
schätzung seines wissenschaftlichen Verdienstes, sondern nur deshalb, weil 
wir glauben, dass die Darstellung in dem uns zur Verfügung stehenden, 
beschränkten Rahmen mehr durch Beispiele und Wicklungstabellen ge- 
winnen wird. 
  
  
  
   
    
     
     
      
   
  
  
   
    
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
    
	        
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