118 
  
Achtes Kapitel. 
natürlich durch die einer Abtheilung der Ankerwicklung gegeben, 
und die gesammte Stromstärke ist sechsmal so gross als die eines 
einzelnen Leiters. 
Bei der Wicklungsart, wie sie Fig. 42 darstellt, haben wir des- 
halb sechs Bürsten nöthig, die in gleichen Abständen rund um den 
Kommutator herum angebracht sind. Dies ist bei gewissen Kon- 
struktionen unbequem und hat ausserdem den Nachtheil, dass wir 
statt zweier Bürsten nun deren sechs einzustellen haben. Durch 
Anbringung innerer Querverbindungen lässt sich jedoch die Zahl der 
Bürsten verringern. Die Figur zeigt einen Anker mit 48 Dräbten, 
und in der dargestellten Lage liegen die drei negativen Bürsten an 
den Windungen 1, 17 und 33 an, während gleichzeitig die drei posi- 
tiven Bürsten die Drähte 9, 25 und 41 berühren. Wollen wir vier 
Bürsten weglassen, so müssen wir offenbar die äussern Verbindungen 
zwischen je drei Bürsten durch innere zwischen den sämmtlichen, 
einander entsprechenden Windungen der jedesmal zusammengehörigen 
drei Segmente ersetzen. Wir erhalten so die folgende Wicklungs- 
tabelle, bei der die vertikalen Kolumnen, nach abwärts gelesen, die 
aufeinanderfolgenden Drähte der gewöhnlichen Ringwicklung dar- 
stellen und die horizontalen Striche die innern Querverbindungen, 
die, soweit sie augenblicklich gerade mit den Bürsten in Berührung 
stehen, dicker gezeichnet sind. 
1—17—33 — 10 — 26 — 42 — 
2 — 18 — 34 — 11 — 27 — 43 — 
38 — 19 — 35 — 12 — 28 — 44 — 
4 — 20 — 36 — 13 — 29 — 45 — 
8 — 21 — 37 — 14 — 30 — 46 — 
6— 22-38 — 15 — 31 — 47 — 
1—23 — 39 — 16 — 32 — 48 — 
8 — 24 — 40 — 7—3— 1— 
I 235 —41— 
Fig. 43 stellt schematisch einen vierpoligen Cylinderanker mit 
Querverbindungen dar. Der Einfachheit halber ist die Annahme 
gemacht, dass der Anker nur 16 Windungen besitzt; die Querver- 
bindungen sind als koncentrische Kreise gezeichet, obgleich sie in 
Wirklichkeit gewöhnlich schraubenförmig auf einem eylinderförmigen 
Ansatz hinter dem Kommutator angeordnet oder innerhalb des 
Kommutators selbst untergebracht sind. Solche Querverbindungen 
hat zuerst Mordey bei seinen Viktoria-Dynamomaschinen angewandt. 
Die Vortheile der mehrpoligen, parallel geschalteten Ringwick- 
lung bestehen darin, dass man Leiter von kleinerem Querschnitt