Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

43. Mehrpolige Wieklung mit Serienschaltung. 19% 
43. Mehrpolige Wicklung mit Serienschaltung. 
Bei der Besprechung der mehrpoligen Wicklung mit Parallel- 
schaltung sind wir vom Ringanker ausgegangen, weil bei ihm die 
Verhältnisse einfacher lagen als bei der Trommel. Bei der Reihen- 
schaltung verhält es sich umgekehrt; deshalb wollen wir hier mit 
dem Trommelanker beginnen und als erstes Beispiel einen vierpoligen 
Anker wählen. Das charakteristische Merkmal des Trommelankers be- 
steht darin, dass keine Drähte durch das Innere gehen; um also von 
einer Windung zur andern zu gelangen, können wir nur solche Ver- 
bindungen anwenden, die auf einer der Stirnflächen des Ankerkerns 
verlaufen. Die nothwendige Folge dieser Bedingung ist, dass wir bei 
der Verbindung zweier Drähte nur das hintere Ende des einen mit 
dem hintern Ende des andern, oder das vordere Ende des einen mit 
dem vordern Ende des andern verbinden können, aber niemals das 
hintere Ende ‘des einen mit dem vordern Ende des andern. Da die 
elektromotorische Kraft mit dem Vorzeichen des Magnetpols ihre 
Richtung wechselt und wir die Drähte so verbinden müssen, dass 
sich die in ihnen erzeugten elektromotorischen Kräfte addiren, so 
folgt, dass die Länge der Verbindungen auf den Stirnflächen ungefähr 
gleich dem Winkelabstand der Pole sein muss oder, mit andern Wor- 
ten, dass der Wicklungsschritt y ungefähr gleich der gesammten 
Zahl der wirksamen Drähte, dividirt durch die Zahl der Pole sein | 
muss. Wir sagen ausdrücklich „ungefähr gleich“, da die Zahl der 
Drähte nie ein genaues Vielfaches des Wicklungsschritts sein kann, 
wie wir sogleich sehen werden. 
Einen vierpoligen Anker mit Serienschaltung kann man sich aus 
zwei zweipoligen Ankern entstanden denken, deren elektromotorische 
Kräfte sich addiren. Wir nehmen alsdann an dass die zweipoligen 
Anker aufgeschnitten und in Halbeylinder ausgestreckt werden, die 
aneinander gesetzt einen Anker von dem doppelten Durchmesser 
bilden. Die Drähte die bei dem zweipoligen Anker um 180° von 
einander entfernt waren, stehen nun um 90° von einander ab, so 
dass vier aufeinanderfolgende Drähte mit ihren entsprechenden Ver- 
bindungen den ganzen Umfang des Ankers umspannen. Die Wick- 
lung schreitet also jetzt nicht mehr vorwärts und rückwärts wie 
bei der Parallelschaltung, sondern nur noch vorwärts. Ferner 
muss der Wicklungsschritt eine ungerade Zahl sein; denn wäre er 
eine gerade Zahl, so könnte man überhaupt keine Drähte an die 
 
	        
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