2 Erstes Kapitel.
wir wollen deshalb noch Unterabtheilungen machen. Hierbei sind
zwei Gesichtspunkte leitend: einmal wird entweder die mechanische
Energie rotirender Bewegung in elektrische umgesetzt oder umge-
kehrt; zum andern fliesst entweder Gleichstrom oder Wechselstrom
durch die Leitung. Hiernach unterscheiden wir vier Arten von
Maschinen:
1. Die Gleichstrommaschine, durch welche die mechanische
Energie in die Energie eines Gleichstroms verwandelt wird.
2. Die Wechselstrommaschine, durch welche die mechanische
Energie in die Energie eines Wechselstroms umgesetzt wird.
3. Der Gleichstrommotor, durch welchen die Energie eines
Gleichstroms in mechanische Energie verwandelt wird.
4. Der Wechselstrommotor, durch welchen die Energie eines
Wechselstroms oder mehrerer Wechselströme in mechanische
Energie verwandelt wird.
Alle diese Maschinen haben also den Zweck, Energie in eine
andere Form überzuführen; es ist deshalb klar, dass der Werth
dieser Apparate in gewissem Grade von dem Wirkungsgrad der
Umsetzung abhängt, d. h. von dem Verhältnis der Energiemengen,
die einerseits der Maschine zugeführt, anderseits wieder gewonnen
werden. Je kleiner der Verlust bei dieser Umsetzung ist, umso
besser ist die Maschine. Dass überhaupt ein gewisser Verlust bei
den Dynamomaschinen stattfindet, lässt sich aus der Analogie mit
äbnlichen Apparaten schliessen. Denn bisher ist keine Maschine
erfunden, die nicht mit einem bestimmten Verlust arbeitet; bei den
Dynamomaschinen ist dieser Verlust aber kleiner als bei den meisten
mechanischen Umsetzungen. Es ist nämlich keineswegs schwierig,
Dynamomaschinen zu bauen, die einen Wirkungsgrad von 95 7
haben, während die besten Centrifugalpumpen kaum 70°/,, die besten
Turbinen 85%, und die Dampfmaschinen nur ausnahmsweise 80 r
erreichen. Sehen wir von den einfachen mechanischen Einrichtungen,
die zur Kraftübertragung dienen, wie Seilbetrieb u. s. w. ab, so hat
daher die Dynamomaschine gegenwärtig ohne Zweifel den grössten
Wirkungsgrad von allen Maschinen.