164 Zehntes Kapitel.
gesetzte Energieverbrauch, die zulässige Erwärmung der Spulen und
schliesslich die Geschicklichkeit des Konstrukteurs, alles dies sind
Momente, welche für die Wahl der einen oder andern Anordnung
maassgebend sind. Wir können deshalb nur einige allgemein gültige
Gesichtspunkte aufstellen.
Wenn bei der in Fig. 59 dargestellten Anordnung Polschuhe
verwandt werden, wobei sich der Querschnitt der Schenkel nahezu
quadratisch wählen lässt, oder wenn der Anker ziemlich kurz ist,
was von selbst den Querschnitt der Schenkel quadratisch macht, so
ist für die Wicklung der Schenkel wenig Draht erforderlich, und
das Gesammtgewicht der Maschine wird folglich nicht gross. Wegen
des geringen Verbrauchs an Eisen und Kupfer ist diese Anordnung
deshalb ziemlich billig. Die Befestigung der Magnete fällt dagegen
ziemlich theuer aus, da sie ganz aus Bronce hergestellt werden
muss. Ein weiterer Mangel liegt darin, dass die Ventilation des
Ankers und noch mehr die der Magnetspulen auf ihrer Innenseite
sehr zu wünschen übrig lässt; die Maschine wird daher heisser
werden als andere von -weniger gedrungener Gestalt.
Fig. 60 erfordert dieselbe Drahtmenge für die Magnetspulen oder
vielleicht sogar noch etwas weniger als Fig. 59, aber das ganze
Magnetgestell wird bedeutend schwerer, wenn für das Joch Guss-
eisen gewählt wird. Bei Verwendung von Stahlguss kann man mit
dem Querschnitt des Joches auf die Hälfte oder ein Drittel herunter-
gehen, so dass alsdann die Form von Fig. 60 leichter als die von
Fig. 59 wird. Ein weiterer Vortheil liegt darin, dass keine Träger
aus Bronce nöthig sind. Die ganze Anordnung ist weniger ge-
drungen, als die von Fig. 59, und vortheilhaft für die Ventilation
des Ankers und der Magnetspulen. Ein weiterer Vortheil dieser
Magnetform liegt darin, dass beinahe keine Kraftlinien nach Aussen
gestreut werden, was besonders bei Maschinen, die auf Schiffen ver-
wendet werden wichtig ist.
Fig. 61 zeigt eine sehr einfache Anordnung und erfordert etwa
dieselbe Kupfermenge, wie die Formen in Fig. 59 und 60, sie ist
indessen sehr schwer, wenn Gusseisen für das Joch benutzt wird.
Bei Verwendung von Stahlguss kann die Maschine leichter als alle
frühern Systeme gehalten werden; besonders gilt dies für kleine
Modelle. Da der Anker und die Feldmagnete durch das sie um-
gebende Joch geschützt sind, so ist diese Konstruktion besonders
für Maschinen geeignet, die, wie z. B. Strassenbahnmotoren, leicht