52. Bestimmung der erregenden Kraft. 179
Nun dürfen wir aber nicht einer Formel zu Liebe die geome-
trischen Verhältnisse einer Maschine festsetzen oder abändern, und
wo die aus andern Ueberlegungen festgesetzten Verhältnisse für
die Formel nicht passen, müssen wir letztere bei Seite legen und
die Streuung auf andere Weise berechnen.
Diese Rechnung kann unter Berücksichtigung der Grösse und
Lage der streuenden Flächen und der mittleren Länge des Streupfades,
allerdings nur in grober Annäherung, unter Benutzung der Formel
= 10%
Baer
l
ausgeführt werden. Dabei ist B die Induktion im Streupfade,
l seine Länge und X die Anzahl Amperewindungen, welche zwischen
den Streuflächen wirken. Die Unsicherheit der Rechnung liegt darin,
dass wir weder die Länge noch den Querschnitt des Streupfades
genau angeben können.
Als Beispiel möge die Berechnung des Streuflusses einer Innen-
polmaschine dienen, wobei wir eine ziemlich grosse Anzahl von Polen
annehmen, so dass die zugekehrten Flanken der Magnete keinen
allzu grossen Winkel einschliessen. Wir können den Streufluss als
das Produckt von Amperewindungen und magnetischer Leitfähigkeit
auffassen. Dabei ist die magnetische Leitfähigkeit eines homogenen
Streufeldes durch den Ausdruck
1,95
—_
gegeben. Q@ ist der Querschnitt und 2 die Länge des Streu-
pfades. Es würde also in Fig. 70 das Streufeld zwischen den Pol-
kanten durch die Formel
B
Nzoıiae
8 Ag
gegeben sein. Der Faktor 2 ist einzusetzen, weil die Streuung nach
rechts und links an beiden Polkanten eintritt. Um die Streuung
zwischen den Magnetflanken zu finden, können wir die gleiche
Formel anwenden, wenn wir die ganze Höhe H in kleine Theile zer-
legen und für a jedesmal den entsprechenden Werth einsetzen.
Auch ist zu bedenken dass X von unten nach oben stetig wächst,
also immer nur jener Werth für X eingesetzt werden darf, welcher
der Lage des betreffenden Theils entspricht. Das ist jedoch eine um-
ständliche Rechnung, die man durch ein Näherungsverfahren um-
gehen kann. Wenn wir uns die divergirenden Magnetkerne durch
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