Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

56. Gegenwindungen des Ankers. 201 
dung gleich dem Polmittelabstand ist. Hat die Maschine ein starkes 
Feld, so trifft die erste Voraussetzung nicht zu; die Strecke g ist 
kleiner als der Abstand der Polkanten. In Abschnitt 59 ist gezeigt 
. wie die Induktion unter der Polkante berechnet werden kann. Ein 
Te gewisser von der Konstruktion des Ankers abhängiger Minimalwerth 
* ist zur funkenlosen Kommutirung nothwendig, und da dieser sich 
rechnerisch nur annähernd feststellen lässt, so thut man gut, das 
Feld so anzuordnen, dass die Induktion unter der Polkante noch 
erheblich grösser ist als dieser nothwendigerweise nur ungenau be- 
rechenbare Minimalwerth. Da aber ein zu starkes Kommutirungs- 
feld in Bezug auf Funken ebenso schädlich ist, wie ein zu schwaches, 
so folgt, dass man im Allgemeinen die Bürsten nicht ganz bis, unter 
die Polkanten wird verschieben dürfen. Die Gleichung (39) giebt 
Sud, also im Allgemeinen für die Gegenwindungen einen etwas zu grossen 
'g Ziemlich Werth an. 
nun Kl, Die zweite oben erwähnte Voraussetzung trifft meistens zu. 
T Be Bei zweipoligen Maschinen liegen zusammengehörige Drähte einer 
Windung diametral, bei 4poligen liegen sie um 90°, bei 6poligen 
um 60° auseinander u. s. w. Nun können wir die Gegenwindungen 
des Ankers, wie auf Seite 137 erwähnt, dadurch vermindern, dass 
wir Sehnenwickelung verwenden. Eine Wickelungstabelle für Sehnen- 
wickelung ist auf Seite 136 gegeben. Da in diesem Falle der Anker 
Serienwickelung hat, so muss die eine Sehne kürzer, die andere 
länger als jene eines Bogens von 90° sein. Wir hatten ee : 
(kurze Sehne) und y„— 37 (lange Sehne). In Fig. 75 ist bei —B 
die negative, bei+ B die positive Bürste anzunehmen. Verfolgt man 
den Stromlauf an Hand der Wickelungstabelle Seite 136 so findet man 
dass dieser, wie in der Figur angezeigt, stattfindet. Die starken schwar- 
zen Linien bedeuten Theile des Ankers, in denen jeder Draht einen ab- 
wärts fliessenden Strom führt; in den weiss gelassenen Theilen fliessen 
die Ströme nur aufwärts, während sie in den schraffirten Theilen 
abwechselnd aufwärts und abwärts fliessen. Diese Theile üben also 
keine entmagnetisirende Wirkung auf das Feld aus. Ist die relative 
Lage zwischen Bürsten und Feld, wie in der Figur angedeutet, so 
rühren die Gegenwindungen nur von den zwischen den Punkten a 
und 5 und ähnlich liegenden Drähten her, während sie bei einem Anker 
mit gewöhnlicher Wickelung der Strecke a c proportional: wären, Es 
sind also die Gegenwindungen auf ungefähr ein Drittel des durch 
a: Formel (39) gegebenen Werthes vermindert worden. Die Vermin- 
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.