202 Elftes Kapitel.
derung könnte allerdings noch weiter getrieben werden, wenn man
die Pole breiter machen würde, so dass die Strecke ab verkleinert
würde. Das ist jedoch nicht räthlich, denn dann würde die Maschine
in Bezug auf Bürsteneinstellung zu empfindlich werden. Man er-
kennt das sofort, wenn man bedenkt, dass eine Bürstenverschiebung
gleich der halben Strecke ab die Drähte cc’ in Bezug auf Ein- und
Austrittskanten der Pole in symmetrische Lage bringt, in welcher
natürlich keine E.M.K. für Kommutirung wirken kann. In Bezug
auf den für Bürstenverschiebung möglichen Spielraum ist diese
Fig. 75.
Maschine also gleichwerthig mit einer Maschine, deren Anker ge-
wöhnliche Wickelung hat und deren Pole um die Strecke bc breiter
sind. Auch ist zu beachten, dass die E.M.K. für Kommutirung bei
einem Anker mit Sehnenwicklung nur in je einem Draht einer Win-
dung (bei c, nicht auch bei c’) wirken kann, während sie bei ge-
wöhnlicher Wickelung in beiden Drähten einer Windung wirkt. Die
Sehnenwickelung bedingt also ein etwas stärkeres Kommutirungsfeld.
Bei vielpoligen Maschinen ergiebt sich schon aus konstruktiven Rück-
sichten ein verhältnismässig kleiner Abstand zwischen den Kanten
benachbarter Pole (Strecke ac), und da mit Rücksicht auf eine be-
queme Bürsteneinstellung die Strecke ad nicht zu klein gemacht
werden darf, so bleibt für bc nicht viel übrig; d. h. die Sehne darf