Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

  
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4. Gleich- und Wechselstrommaschinen. 9 
Diese freien Enden wären mit zwei Kontaktringen zu verbinden, die 
auf der Achse befestigt, aber von dieser und von einander isolirt 
sein müssten. Von ihnen würde der Strom mittelst Bürsten in ge- 
wöhnlicher Weise abgenommen. Bei beiden Maschinen haben wir 
also ein System von Feldmagneten, ebenso einen Anker mit Draht- 
spulen; aber während diese bei der Gleichstrommaschine in grosser 
Zahl vorhanden sind und jede nur wenige, sogar in vielen Fällen 
nur eine einzige Windung besitzen, giebt es bei der Wechselstrom- 
maschine nur so viel Spulen, als die Feldmagnete Pole haben; jede 
Spule enthält dagegen eine grosse Zahl von Windungen. Bei der 
Gleichstrommaschine sind die Spulen alle ununterbrochen mit ein- 
ander und mit den Segmenten des Kommutators verbunden, und 
jede Spule kommt gleichsam allmählich in Wirkung und ebenso all- 
mählich wieder heraus. Bei der Wechselstrommaschine haben wir 
keinen Kommutator, sondern nur ein Paar Kontaktringe, die die 
Klemmen des Ankerkreises bilden; alle Spulen kommen gleichzeitig 
in Wirkung und wieder heraus. Da es nur auf die relative Bewe- 
gung zwischen Ankerspulen und Feldpolen ankommt, können wir 
Wechselstrommaschinen auch derart anordnen, dass der Anker still 
steht und die Pole rotiren. Dann werden Schleifringe zur Abnahme 
des Wechselstroms überflüssig. 
Es giebt noch andere Unterschiede zwischen beiden Maschinen- 
arten, doch sollen diese in spätern Kapiteln besprochen werden, wo 
wir die Theorie und die Wirkungsweise dieser Maschinen näher be- 
handeln. Wir wollen jetzt nur noch die verschiedenen Aufgaben 
hervorheben, für welche die Gleich- und Wechselstrommaschinen 
bestimmt sind. Die ersteren werden für elektrische Beleuchtung, 
elektrochemische und thermoelektrische Arbeiten und elektrische 
Kraftübertragung benutzt. Der Wechselstrommaschinen bedient man 
sich hauptsächlich für Beleuchtungszwecke und für Kraftübertragung. 
Für elektrochemische Leistungen sind sie nur mit besonderen Vor- 
richtungen verwendbar; was die thermoelektrischen Arbeiten, wie die 
Gewinnung von Aluminiumlegirungen, anbelangt, so können diese 
auch ohne Zweifel mit Erfolg durch Wechselstrom ausgeführt werden, 
obgleich man hierfür jetzt meistens Gleichstrom verwendet. 
 
	        
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