214 Elftes Kapitel.
Für praktische Zwecke ist es vortheilhaft, die Induktion am
vordern und hintern Rande als Funktion der mittleren Induktion
auszudrücken, da letztere jedesmal zu bestimmen ist, wenn man die
Charakteristik der Magnetisirung sucht. Wir haben dann =
2: 2 X,
ao,
[0
als Minimum der Induktion am vordern Rande und
n X, ie X,
De \l x.
ad
als Maximum der Induktion am hintern Rande).
60. Funkenfreier Kommutator.
Damit die Maschine funkenfrei läuft, muss die Induktion 2)
einen gewissen Grenzwerth besitzen, über dessen Grösse jedoch die |
Meinungen auseinandergehen. Ein allgemein gültiger Werth lässt
sich hierfür auch nicht angeben. So ist für einen Trommelanker
ein kleinerer Werth von B) zulässig als für einen Ringanker, da die
grössere Selbstinduktion in den Spulen des letztern natürlich auch
ein stärkeres Feld für das Kommutiren des Stromes erfordert.
Ferner kann 3’, kleiner sein bei einer Maschine, wo zu jedem
Kommutatorsegment nur eine Windung gehört, als bei einer solchen,
wo eine Spule mit vielen Windungen an einem Kommutatorsegment
anliegt. Die Form der Polschuhe, besonders die der vordern Ränder,
hat ebenfalls einen Einfluss auf den Werth von B,;. Ferner sind
noch andere Bedingungen zu berücksichtigen, so die Wicklungsart
der Feldmagnete (ob Nebenschluss-, Serien- oder Kompoundwicklung),
die Verwendung der Maschine als Generator oder als Motor, die
Zeit, die während des Betriebs auf die Wartung der Maschine ver-
wandt wird u. A. Da so viele Punkte, und besonders vorher ganz
unbekannte, bei der Konstruktion zu berücksichtigen sind, thut man
offenbar nicht gut, das Feld für die Umkehrung des Stromes zu
!) Bei gewissen Maschinen, namentlich solchen mit Zahnanker, be- |
dürfen diese Werthe noch einer kleinen Korrektion. Vergleiche des Ver-
fassers Werk: Elektromechanische Konstruktionen, Berlin und München 1897.