Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

60. Funkenlose Umkehrung des Stromes. 223 
Auflagefläche der Bürsten erzielen, doch ist man in Bezug auf diese 
durch die Gefahr einer zu grossen Erwärmung ziemlich beschränkt. 
Werden Kommutator und Bürsten zu heiss, so wird natürlich eine 
Ablösung von Metalltheilchen und mithin die Funkenbildung be- 
günstigt, so dass gerade das Mittel, welches die Funken mindern 
soll, in das Gegentheil umschlägt. Man nimmt deshalb für die 
Stromdichten an der Uebergangsfläche nicht gern mehr als 
7 A per qem bei Kohlenbürsten 
25A - - - Kupferbürsten. 
Unter Annahme obiger Mittelwerthe kann man für ein und dieselbe 
Maschine den Uebergangswiderstand an den Bürsten berechnen. 
Führt man die Rechnung das eine Mal für Kupferbürsten und das 
andre Mal für Kohlenbürsten aus, so findet man den Widerstand 
der letztern etwa drei bis fünf mal so gross wie jenen der ersteren. 
Die „beruhigende“ Wirkung des Uebergangswiderstandes ist also bei 
Kohlenbürsten erheblich grösser als bei Kupferbürsten, und deshalb 
können wir bei ersteren einen grösseren Werth von Ü, zulassen. 
Durch Beobachtung und Nachrechnung ausgeführter Maschinen 
kann man Werthe für die Koefficienten C, und C, erhalten. 
Beobachtungen dieser Art sind jedoch immer sehr unsicher. Wenn 
eine Maschine funkt, so kann das ebensogut in Folge fehlerhafter 
Konstruktion als schlechter Wartung sein. Wenn die Maschine 
nicht funkt, so muss ihre Konstruktion richtig sein, man weiss aber 
doch noch nicht, wieviel mehr Strom die Maschine vertragen würde, 
bis sie anfängt zu funken. Um also durch Versuche die Grenz- 
werthe für C, und (©, festzustellen, wäre es nöthig, jede Maschine 
bei sorgfältiger Wartung so weit zu belasten, bis sie gerade anfängt 
zu funken. Solche Versuche sind aber besonders bei grossen 
Maschinen schwer durchzuführen. Die folgenden Werthe für C, und 
C, habe ich abgeleitet aus Beobachtungen meiner eigenen Maschinen 
und auf Grund von Daten, die mir die Konstrukteure anderer Ma- 
schinen mitgetheilt haben. Aus den oben angeführten Gründen 
können diese Werthe jedoch nur als rohe Annäherungen betrachtet 
werden. 
Für Trommel- und Ringanker mit glatter oder Nutenwicklung 
soll sein 
C, < 0,4 bei Metallbürsten 
C, = 0,8beiKohlenbürsten. 
 
	        
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