60. Funkenlose Umkehrung des Stromes. 23925
schneiden, sodass ein Luftzwischenraum entsteht, wie ihn Fig. 65
und 66 aufweisen. Die Kraftlinien können dann nicht längs des
ganzen Polschuhes von einem Rande zum andern verlaufen, sondern
bilden in jeder Hälfte einen geschlossenen Kreis. In Folge dessen
wird die Induktion der Querwindungen am Rande der Polschuhe auf
die Hälfie ihres frühern Betrages verringert, und die Gesammt-
induktion am vordern Rand übersteigt daher den für einen funken-
losen Gang der Maschine erforderlichen Grenzwerth.
Ein Blick auf Fig. 84 macht dies noch deutlicher. Dies Dia-
gramm bezieht sich auf dieselbe Maschine wie Fig. 83, nur sind die
Polschuhe in der Mitte durch einen Schlitz von solcher Breite ge-
theilt, dass ihn nur sehr wenig Kraftlinien durchsetzen können. Die
Linie P, P,, die die Resultante der Induktion der Magnetwindungen
IB:
2
ıB
ER
Be
Fig. 84.
nn
darstellt, hat in der Mitte eine Vertiefung, die von dem Schlitz der
Polschuhe herrührt, an ihren Endpunkten behält sie natürlich die-
selbe Form. Die Linie, welche die Resultante der Querwindungen
darstellt, ist M,B,B, P,. Die Resultante beider, die von der Kurve
P,D,D,P, dargestellt wird, ist nun überall positiv, sodass keine
Funken am Kommutator auftreten, wenn die Bürste zwischen 2,
und D, angebracht wird.
Es sind noch verschiedene andere Methoden vorgeschlagen wor-
den, um die Rückwirkung des Ankers zu verringern oder auszu-
gleichen. So wäre hier z. B. der Mather’sche Kompensations-
magnet zu erwähnen, der zwischen den beiden eigentlichen Feld-
magneten angebracht ist und von dem Ankerstrom erregt wird.
Die Wicklung dieses Kompensationsmagnets ist so geschaltet, dass
sie den Kraftlinien entgegenwirkt, die sonst in dem Anker selbst
erzeugt würden. In Folge dessen wird der Strom genau in der
Mitte zwischen den Polen kommutirt. Man erreicht hierdurch, dass
Kapp, Dynamomaschinen. 3. Aufl. 15