2928 Elftes Kapitel.
62. Ankerwickelung von Sayers.
Schliesslich möge noch die von Sayers erdachte Ankerwicke-
lung hier Erwähnung finden. Der Grundgedanke dieser Anordnung
besteht darin, dass in jede Verbindungsleitung zwischen Anker-
wickelung und Kommutator eine Spule einer Hilfswickelung einge-
schaltet wird. Diese Hilfsspulen sind nun gegenüber den Haupt-
spulen ungefähr um die Polbreite oder die Entfernung benachbarter
Polkanten verschoben, so dass, wenn in einem Generator die Bürsten
gegen die Austrittskante zurückgeschoben werden, die Hilfsspulen
sich in einem starken Felde unter den Polen entgegengesetzten Vor-
zeichens befinden. Die für die Kommutirung erforderliche E.M.K.
wird durch die Hilfsspulen geliefert, in denen der Strom übrigens
nur während der Kommutirungsperiode fliesst. Man kann also ohne
den Ankerwiderstand dadurch wesentlich zu erhöhen, für die Hilfs-
spulen dünneren Draht verwenden als für die Hauptspulen. Da bei
der Sayers’schen Wickelung die Bürsten in einem Generator zurück
und in einem Motor vorwärts geschoben werden, so wirken die
Ankerwindungen zwischen den Polen im gleichen Sinne wie die
Feldwindungen, d.h. sie helfen das Feld erregen. Man kann also
ein verhältnismässig schwaches Feld und einen starken Anker ver-
wenden und sogar bei geschickter Wahl der Verhältnisse es dahin
bringen, dass eine mit reinem Nebenschluss erregte Maschine in
Folge der Ankervorwirkung sich verhält wie eine überkompoun-
dirte Maschine.