Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

254 Zwölftes Kapitel. 
64. Bestimmung. der Kompoundwickelung. 
Die Berechnung der gemischten Feldwickelung möge hier kurz 
an Hand eines Beispiels angedeutet werden. Bei einem Generator 
für 550 V und 400 A sei die Tourenzahl der Antriebsmaschine 
104 U. p. M. bei Leerlauf und 100 bei Vollbelastung. Die Speise- 
leitungen haben zusammen 0,10 und die Rückleitungen 0,025 Ohm 
Widerstand. Die Wagen erhalten Strom unter 500 V Spannung. 
Wir berechnen zunächst die Feldstärke, welche erforderlich ist, 
damit die Maschine bei Leerlauf und 104 Touren 500 V giebt und 
aus der Magnetisirungskurve den entsprechenden Werth für X. Aus 
der Bedingung, dass diese Erregung mit einer Spannung von 500 V 
erreicht werden muss, lässt sich nun die Nebenschlusswickelung 
ohne weiteres berechnen. Die Rechnung ist so einfach, dass sie 
hier nicht näher erläutert zu werden braucht. Es mag nur erwähnt 
werden, dass man gut thut, einen etwas dickeren Draht zu nehmen, 
als die Rechnung ergiebt, und einen Rheostaten einzuschalten, da- 
mit man einen gewissen Spielraum hat, etwaige Fehler oder störende 
Einflüsse (Erwärmung, Abweichung von der angenommenen Touren- 
zahl etc.) auszugleichen. Um die Hauptwickelung zu bestimmen, 
berechnen wir unter Berücksichtigung des Widerstandes von Anker 
und Hauptwickelung (die letztere vorläufig nur geschätzt) die dy- 
namische E.M.K., und aus der Bedingung U=100 den ent- 
sprechenden Kraftfluss und die diesem entsprechende Erregung. Zu 
diesen sind noch die Gegenwindungen zu schlagen. Von der so be- 
stimmten Gesammterregung ist die der Nebenschlussspulen abzu- 
ziehen, wobei jedoch zu beachten ist, dass letztere jetzt einen um 
10%, grösseren als den früher berechneten Werth hat, weil die 
Bürstenspannung um rund 10°), gestiegen ist. Die Differenz giebt 
die Erregung durch den Hauptstrom. Die entsprechende Spule kann 
dann ohne Weiteres berechnet werden. Wegen der sanften Krümmung 
der Charakteristik zwischen den beiden Betriebszuständen (Leerlauf 
und Vollbelastung) findet man, dass bei halber Belastung die Ma- 
schine etwas zu viel Spannung giebt. Die Abweichung ist so ge- 
ring, dass sie in den meisten Fällen und bei Bahnmaschinen immer 
ohne Weiteres mit in den Kauf genommen werden kann. Es giebt 
jedoch ein sehr einfaches Mittel, diesen Fehler wegzubringen. Wir 
brauchen bloss der Hauptspule etwas mehr als die berechnete An- 
zahl Windungen zu geben, und ihre magnetische Wirkung durch 
 
	        
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