Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

       
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
   
    
   
    
254 Dreizehntes Kapitel. 
verlust auf die Ueberwindung des Luftwiderstandes zurückzuführen. 
Der Anker wirkt bei seiner schnellen Umdrehung in gewissem Grade 
wie ein Ventilator, und bei gut konstruirten Maschinen wird diese 
Wirkung für die Abkühlung des Ankers ausgenutzt, wobei natürlich 
eine geringe Energiemenge aufzuwenden ist. Alle diese Verluste 
sind jedoch gering in Vergleich zu den elektrischen und magnetischen 
Verlusten. 
Diese haben ihren Grund in der Hysteresis, den Foucault- 
oder Wirbel-Strömen, sowie im Widerstande des Ankers und der 
Berührungsstellen der Bürsten. Die in der Ankerwicklung ver- 
brauchte elektrische Leistung lässt sich leicht mit Hülfe des Ohm’- 
schen Gesetzes bestimmen und braucht unsere Aufmerksamkeit nicht 
weiter zu beschäftigen; die von der Hysteresis und von den Wirbel- 
strömen herrührenden Leistungsverluste lassen sich jedoch nicht so 
leicht berechnen. Wenn die Magnetisirungskurve für die Eisensorte, 
aus der die Ankerbleche hergestellt sind, bekannt ist, kann man 
. den durch Hysteresis bedingten Verlust annähernd bestimmen. Wir 
kennen dann die mittlere Kraftliniendichte und somit die Energie, 
die bei dieser Induktion während jedes Cyklus in einem Kubikcenti- 
meter Eisen verbraucht wird. Aus der Umdrehungszahl des Ankers 
und aus der Zahl der Pole können wir die Zahl der Cyklen in der 
Sekunde ermitteln und haben somit, da uns auch die gesammte 
Eisenmenge im Anker bekannt ist, alle Elemente, welche zur Be- 
stimmung des gesammten auf die Hysteresis znrückzuführenden 
Energieverlustes nöthig sind. 
Das Resultat ist jedoch, wie bereits gesagt, nur annähernd 
richtig, und zwar aus folgendem Grunde. Wenn wir nämlich auch 
die mittlere Induktion kennen, so haben wir doch keine Sicherheit, 
dass diese auf dem ganzen Querschnitt des Ankerkerns gleichförmig 
ist. Im Gegentheil wird die Induktion höchst wahrscheinlich an 
einigen Stellen grösser als an andern sein. Denn einerseits ist die 
Länge der Kraftlinien verschieden und die kurzen Kraftlinien drängen 
sich zusammen, während die langen weniger dicht verlaufen, ander- 
seits stört der in der Ankerwicklung verlaufende Strom die gleich- 
mässige Vertheilung der Kraftlinien. Aus der in Fig. 31 darge- 
stellten Kurve folgt, dass die durch Hysteresis bedingten Verluste 
schneller zunehmen als die Induktion. Das Anwachsen der Hysteresis 
in den Theilen, wo die Induktion den Mittelwerth überschreitet, 
und ihre Abnahme in den Theilen, wo die Induktion unter dem
	        
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