256 Dreizehntes Kapitel.
gedrängt; ihre Dichte besitzt jedoch nicht dauernd den höchsten
Werth, sondern pulsirt in Folge der Einschnitte im Ankerkern.
Diese Schwankungen der Induktion rufen die Wirbelströme hervor.
An den vordern Theilen der Pollappen besitzen sie geringere Stärke
und erzeugen deshalb nicht so viel Wärme.
73. Wirbelströme in den Polschuhen.
Wie die Wirbelströme in den Polschuhen entstehen, zeigt Fig. 92,
in welcher das Rechteck A BC D die ausgebreitete Oberfläche eines
Polschuhs und die schmalen schraffirten Rechtecke Zähne auf dem
Ankerkern darstellen. Wenn diese Zähne der Polfläche sehr nahe
kommen, so wird die Induktion unter den schraffirten Flächen er-
heblich verstärkt. In Folge der Ankerdrehung, welche von rechts
nach links erfolgen mag, bewegen sich diese Bündel zusammen-
A ( B
BCA
ve
SS
SIIISISIIIIIS
SS
BESSSISISISSTSTIIS
}
SI
SI
D
4
,
o
4
rd
Dr
%
A
KISIIIIIS
N
x
D 0
Fig. 92.
gedrängter Kraftlinien auf der Oberfläche des Polschuhs entlang und
erzeugen unter jedem Zahn in dem Eisen des Polschuhs eine elek-
tromotorische Kraft, deren Richtung mit jener der Achse zusammen-
fällt. In den Zwischenräumen ist diese elektromotorische Kraft viel
kleiner, sodass die Ströme in der durch die Pfeile gekennzeichneten
Richtung verlaufen werden. Je kleiner der Luftraum, je grösser die
Zähne, und je weiter die Zwischenräume zwischen ihnen sind, um
so grösser wird natürlich die elektromotorische Kraft sein und um
so mehr. Raum werden die Ströme zu ihrer Ausbreitung zur Ver-
fügung haben. Die Ströme selbst wirken wieder auf die Zähne
zurück und erzeugen einen Zug, der sich der Drehung des Ankers
entgegensetzt. Die auf diese Weise verzehrte Arbeit erscheint als
Wärme wieder, die in den Zähnen und in den Polschuhen erzeugt wird.
Um den hierdurch entstehenden Verlust möglichst zu ver-
kleinern, müssen wir den Raum, in welchem die Ströme fliessen