258 Dreizehntes Kapitel.
A ist eine durch den Anker gelegte Schnittfläche, P eine durch den
Polschuh gelegte, und ab sind Querschnitte der Ankerdrähte, die
aus massiven Stäben bestehen mögen. In der durch die Figur ge-
gebenen Lage befindet sich der Theil « des auf der linken Seite ge-
zeichneten Leiters in einem starken Felde, während der Theil b erst
eben die Grenze des Feldes überschritten hat. Die elektromotorische
Kraft ist daher in a grösser als in b; es entsteht deshalb ein Strom,
der an der rechten Seite des Leiters aufwärts und an der linken
Seite abwärts fliesst. Hat sich der Leiter an der Kante des Pol-
schuhs vorbei bewegt (wie durch das rechts befindliche Rechteck «a b
angedeutet wird), so verlaufen in ihm unter der Voraussetzung, dass
das Feld gleichförmig ist, keine Wirbelströme mehr, weil dann die
Induktion bei «4 denselben Werth, wie bei b hat.
Das Feld einer Dynamomaschine kann jedoch nur dann gleich-
förmig sein, wenn sie bei offenem äussern Stromkreise läuft. Unter
dieser Bedingung ist die Induktion im ganzen Bereiche des Pol-
schuhs durch die horizontale Linie P, P, in Fig. 80, Seite 210, ge-
geben. Wirbelströme können dann nur an den Kanten der Pol-
schuhe entstehen, aber nicht unter den Polschuhen selbst. Arbeitet
die Maschine bei geschlossenem äussern Stromkreise, so wird die
Induktion unter den Polschuhen nicht mehr durch eine horizontale
Linie, sondern durch die Kurve D, D, (Fig. 80) dargestellt. Es ent-
stehen in Folge dessen Wirbelströme nicht nur in den Leitern, die
sich gerade an den Kanten der Polschuhe befinden, sondern auch
in allen dazwischenliegenden Leitern. Ueberdies hat die Stärke dieser
Ströme unter der Austrittskante der Polschuhe in Folge der ge-
steigerten Induktion bedeutend zugenommen. Hieraus folgt, dass
die durch Wirbelströme bedingten Energieverluste bei geschlossenem
äussern Stromkreis grösser sind als bei offenem.