260 Dreizehntes Kapitel.
Kombinationen denken, müssen aber dabei beachten, dass, je mehr
von der ganzen Blechdicke wir dem Kern zutheilen, desto weniger
bleibt für den ihn umgebenden Leiter, desto geringer wird also
seine elektrische Leitfähigkeit. In jedem solchen Leiter entsteht
nun in Folge des mit der Frequenz
U
ro
hin- und herwogenden Kraftflusses eine E.M.K., welche der Induk-
tion und der Frequenz und ausserdem dem Querschnitte proportional
ist. Der Querschnitt ist aber proportional der radialen Tiefe des
Bleches und jenem Theil seiner Dicke, den wir als Kerndicke auf-
fassen. Um nun die gesammte, in einem Bleche durch Wirbel-
ströme verlorene Leistung zu finden, müssen wir uns den recht-
eckigen Querschnitt aus einer unendlich grossen Zahl von umschrie-
benen Rechtecken bestehend denken und die unendlich schwachen,
in jedem Rahmen entstehenden Wirbelströme in Bezug auf ihre
Stromwärme integriren. Die Rechnung ist etwas langwierig und
IND.
braucht hier nicht im Einzelnen wiedergegeben zu werden. Man
sieht jedoch auch ohne Rechnung, dass die Stromwärme dem Aus-
druck (Av B)?2 und dem Volumen direkt und dem specifischen
Widerstand umgekehrt proportional sein muss. Dabei bedeutet J
die Blechdicke in mm. Bezieht man den Wirbelstromverlust nicht
auf die Volumeneinheit, sondern auf die Gewichtseinheit, z. B. auf
das kg, so kann man sagen, dass der Verlust in Watt pro kg Blech
ausgedrückt ist durch
P,—0,19 r 2 )
= 100 1000) '
Der Coefficient 0,19 ist etwas grösser als jener, welchen man für
Blech von dem mittleren specifischen Widerstande von Schmiede-
eisen aus der Rechnung erhält (nämlich 0,13). Durch die Annahme
des grössern Coeffieienten 0,19 soll jedoch der Erhöhung des Ver-
lustes in Folge ungleichmässiger Vertheilung der Induktion über
den ganzen Querschnitt Rechnung getragen werden.
76. Wirbelströme im Innern des Ringankers.
Ausser den oben erwähnten Verlusten treten bei den Ring-
ankern noch andere auf, die durch Wirbelströme in den innern
Ankerdrähten und in den vom Ringe eingeschlossenen Metalltheilen