Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

  
262 Dreizehntes Kapitel. 
Verlauf des Kraftflusses innerhalb des Ankers ist dann durch die 
punktirten Linien angedeutet. Ist N der aus einem Pol strömende 
Kraftfluss und stehen die Bolzen in der halben radialen Ankertiefe, 
so schneidet jeder Bolzen beim Uebergang aus einer Stellung zwischen 
den Polen in die nächste (b, nach db, oder b, nach b,) den Kraft- 
fluss 
5° Nehmen wir nun zunächst an, dass ebenso viele Bolzen 
als Pole vorhanden sind, und dass die Endscheiben eine leitende 
Verbindung zwischen den einzelnen Bolzen bilden, so können wir 
die 2p Bolzen als die Wicklung eines Wechselstromankers auf- 
fassen. Bei Bewegung wird in jedem Bolzen eine Wechsel E.M.K. 
inducirt, die ihren Maximalwerth hat, wenn der Bolzen gerade unter 
der Polmitte steht. In der gezeichneten Stellung ist diese E.M.K., 
  
Fig. 96. 
Null. Da die Bolzen in Eisen gebettet sind, ist ihre Induktanz im 
Verhältnis zum Widerstand ausserordentlich gross und der ent- 
stehende Wechselstrom hat eine Phasenverschiebung von nahezu 90°. 
Es muss also der in den Bolzen erzeugte Strom in der gezeichneten 
Stellung ein Maximum und seine Richtung muss derart sein, dass er 
ein um den Bolzen kreisförmig verlaufendes Feld erzeugt, welches 
die Kraftlinien des ursprünglichen Feldes nach aussen drängt. Auf 
diese Weise wird die Anzahl mit den Bolzen verschlungener 
Kraftlinien vermindert, und zwar um so mehr, je kleiner der Ohm’sche 
Widerstand des Bolzens ist, so dass der resultirende Kraftfluss nicht 
mehr den in Fig. 96 skizzirten Verlauf nimmt, sondern wie in Fig. 97 
gedacht werden muss, wobei natürlich die Induktion im Ankerkern 
zwischen Bolzen und äusserem Umfang entsprechend zugenommen 
hat, während der innere Theil des Ankerkerns beinahe keine Kraft- 
linien führt, also nutzlos geworden ist. Da der Widerstand der 
Bolzen jedenfalls sehr klein ist, so ist auch nur eine sehr kleine 
Wechsel-E.,M.K. nöthig, um einen bedeutenden Strom zu erzeugen;
	        
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