Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

83. Innenpolmaschinen. 283 
83. Innenpolmaschinen. 
Eine andere Lösung des Problems, direkt gekuppelte Maschinen 
für grosse Kraftleistungen herzustellen, bieten die Innenpolmaschinen 
von Siemens & Halske (Fig. 108 und 109). 
Das mehrpolige, sternförmig angeordnete Magnetsystem wird 
hier von dem Ringanker umschlossen. Die Magnetschenkel haben 
rechteckigen Querschnitt und der Krümmung des Ankers angepasste 
Polschuhe. Sie sind durch Bolzen auf der Nabe des Gestells ver- 
schraubt und werden durch die aufgeschobenen Spulen so erregt, 
dass abwechselnd Nord- und Südpole entstehen. 
Der Ringanker ist auf einem seitlich angebrachten, stern- 
förmigen Träger befestigt. Die durch Papierstreifen getrennten 
Eisenbleche des Ankers werden mit versetzten Stössen zwischen 
zwei Eisenringen durch die Bolzen zusammengehalten, die gleich- 
zeitig den ganzen Anker an seinem Träger befestigen. Bei den 
grössern Maschinen werden die äussern Ankerleiter aus Kupfer- 
stäben gebildet; sie sind durch Pressspahn und Glimmer von ein- 
ander isolirtt und durch eingelöthete Kupferbügel zu einer ge- 
schlossenen Wicklung verbunden. Nach Fertigstellung der Wicklung 
wird der Anker abgedreht und ohne weiteres als Kommutator be- 
nutzt. Die Bürsten sind an den seitlichen Armen eines stern- 
förmigen Trägers befestigt und lassen sich durch Drehung des letz- 
teren um einen Ansatz des Lagerbocks gleichzeitig verschieben. 
Die Maschinen bilden bei grösserer Ausführung mit der Antriebs- 
maschine ein Ganzes. Das Magnetgestell ist an dem einen Lagerbock 
der letzteren mittels angegossener Flanschen verschraubt. Die vor- 
stehende Welle der Dampfmaschine trägt den auf ihr festgekeilten 
Ankerstern und ruht mit ihrem Ende in einem besonderen Lager- 
bock, an dem der Bürstenträger befestigt ist. Nach Entfernung 
dieses Bockes kann man bei Reparaturen den Anker auf der Welle 
verschieben und so leicht an alle Theile gelangen. 
Die Vortheile dieser Maschinengattung sind kurz die folgenden: 
Der Abstand der Schenkel ist an den Polen am grössten, was in 
Bezug auf Streuung günstig ist. Die Anbringung des Ankers ausser- 
halb des Magnetgestells ermöglicht die grösste Ankerdrahtgeschwin- 
digkeit bei gegebener Umdrehungszahl. Der Kommutator ist in 
vollkommenster Weise getheilt, da jede Ankerwindung ein Segment 
desselben bildet. 
 
	        
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