Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

     
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
18 
  
Zweites Kapitel. 
einen Schlüssel, der stark angezogen wird und fest stehen bleibt, 
wenn man ihn loslässt, da er selbst ein Magnet geworden ist. Das 
den Polschuh berührende Ende besitzt die entgegengesetzte Polarität, 
das abstehende Ende dieselbe Polarität wie der Polschuh. Drehen 
wir nun den Schlüssel um den Berührungspunkt, so dass das äussere 
Ende näher an den Polschuh herankommt, so müssen wir dabei eine 
gewisse Arbeit leisten, die wiedergewonnen wird, wenn wir den 
Schlüssel in seine ursprüngliche Lage zurückschnellen lassen. Ver- 
schieben wir jedoch den Schlüssel parallel zu sich selbst, so be- 
merken wir, abgesehen von der Reibung, keinen Widerstand gegen 
die Bewegung. In diesem Falle bewegt sich jeder Punkt des 
Schlüssels längs einer Niveaufläche; es wird deshalb Arbeit weder 
verzehrt, noch geleistet. 
Um auf Fig. 5 zurückzukommen, so hatten wir die Bewegung 
des magnetischen Poles bis zum Punkte d verfolgt und gesehen, dass 
auf dem Wege von c nach d keine Arbeit geleistet wird. Auf der 
Strecke von d nach e wird Arbeit gewonnen, weil sich der mag- 
netische Pol längs einer Kraftlinie bewegt. Nun lässt sich leicht 
zeigen, dass der gesammte Arbeitsbetrag, der von dem Pol längs 
des Weges von a nach e geleistet wird, von dem durchlaufenen 
Wege unabhängig ist und nur von dem Unterschiede des magneti- 
schen Potentials zwischen den beiden Punkten a und e abhängt. 
Wir brauchen uns zu diesem Zweck nur eine Bewegung, die schief 
zu der Richtung der Kraftlinien verläuft, aus einer grossen Anzahl 
einzelner Strecken zusammengesetzt zu denken, die abwechselnd mit 
der Richtung der Kraftlinien zusammenfallen oder rechtwinklig dazu 
verlaufen. Die Verschiebungen, die rechtwinklig zu den Kraftlinien 
erfolgen, tragen nichts zu der geleisteten Arbeit bei, und der Erfolg 
ist derselbe, als ob die ganze Bewegung längs den Kraftlinien vor 
sich gegangen wäre. So leistet der magnetische Pol, wenn er sich 
auf einer Geraden von a nach g bewegt, genau dieselbe Arbeit, als 
wenn er zuerst längs der Niveaulinie « f und darauf von / nach g 
längs der einen Kraftlinie wanderte. Besitzt der Pol die Stärke 1, 
so ist die Arbeit gleich dem Unterschied des magnetischen Potentials 
zwischen a und g. 
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.