Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

88. Vortheile der Lochanker. 299 
von ihr geleistete Drehmoment von den Ankerdrähten selbst aufge- 
nommen werden. Bei Lochankern liegen die Verhältnisse wesentlich 
günstiger. Die Induktion im Loch ist nur ein ganz kleiner Bruch- 
theil der induktion im Luftraum, und die mechanische Beanspruchung 
wird dadurch im gleichen Verhältnis verringert. Wenn das Loch 
vollständig feldfrei wäre, würde natürlich gar keine mechanische 
Beanspruchung eintreten. Auf den ersten Blick könnte es als ein 
Widerspruch erscheinen, dass ein Draht, der mechanisch nicht be- 
ansprucht wird, trotzdem mechanische in elektrische Arbeit um- 
wandeln kann. Der Widerspruch verschwindet jedoch bei näherer 
Betrachtung des Vorganges. Nehmen wir an, die Stege seien so 
breit wie die Löcher und in den Stegen sei die Induktion 10000. 
Dieser entspricht eine Permeabilität von etwa 3000, d.h. die in 
Ben, 1 , 
den Löchern herrschende Induktion ist nur 3000 Yon jener im 
Eisen. Hat nun das Feld im Vergleich zum Anker eine Umfangs- 
geschwindigkeit von 20 m pro Sekunde, so ist die Geschwindigkeit, 
mit welcher die Kraftlinien von der Seite eines Loches- zur Seite 
des benachbarten Loches durch den Steg fortschreiten, rund 20 m. 
Nun muss aber die gleiche Anzahl Kraftlinien, die in der Zeitein- 
heit den Steg passirt hat, auch das Loch passiren. Im Loch ist 
aber die Dichte der Kraftlinien 3000 mal geringer. Damit nun 
trotzdem die gleiche Anzahl Linien traversire, muss ihre Geschwin- 
digkeit 3000 Mal grösser sein. Die Geschwindigkeit, mit welcher 
die Drähte die Kraftlinien des sehr schwachen Feldes im Loche 
schneiden, ist mithin 20 ><3000 m, und die Induktion im Loch ist 
10000 
3000 : 
schwindigkeit und Induktion, also 20 x 10000 proportional, genau 
wie bei einem glatten Anker. Die mechanische Beanspruchung ist 
aber dem Produkt von Stromstärke und Induktion proportional, 
C.G.S.-Einheiten. Die E.M.K. ist dem Produkt von Ge- 
1 sr ae 
also nur 3000 oa dem Werthe bei einem glatten Anker. Eine 
andere Folge der geringen Induktion ist, wie schon im 74. Abschnitt 
angegeben wurde, dass die Wirbelströme beinahe ganz verschwinden. 
 
	        
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