90. Ankerwickelungen. 305
cirte Feld ist dem Stromvolumen -im Loch und der magnetischen
Leitfähigkeit seiner Umgebung proportional. Die letztere ist in
Fig. 126 geringer als in Fig. 124, weil durch das Auseinanderziehen
der Spulenseite in zwei Theile der Querschnitt jedes einzelnen Streu-
pfades verkleinert worden ist. Gleichzeitig ist auch das Strom-
volumen halbirt worden. Das selbstinducirte Feld und mithin auch
die selbstinducirte E.M.K. ist also bei einer Zweilochwickelung
erheblich kleiner als bei einer Einlochwickelung. Wie man sieht,
lässt sich auch der Anker Fig. 126 horizontal theilen.
Fig. 126, Fig. 127.
Bei dieser Anordnung sind je zwei Spulenköpfe ineinander ge-
legt und der äussere wird etwas lang. Dieser übrigens nicht be-
deutende Uebelstand lässt sich durch die in Fig. 127 dargestellte
Wickelungsart vermeiden. Elektrisch ist diese Anordnung gleich-
werthig mit Fig. 126, sie giebt aber durchweg gleich kurze Spulen-
köpfe.
Bei den hier beschriebenen Wickelungen ist die Länge der
Spulen, d. h. die längs des Umfangs gemessene mittlere Entfernung
zweier znsammengehöriger Spulenseiten gleich der Poltheilung. Das
gilt auch für Fig. 127, obwohl die Länge des Spulenkopfes selbst
etwas kleiner als die Theilung ist. Nun kann man bei einer Wicke-
lung mit je einem Loch für zwei zusammenstossende Spulenseiten
(vergleiche Fig. 125) die Länge der Spulen auf zwei Drittel der
Theilung reduciren und erhält somit je drei Spulen auf zwei Pole.
Kapp, Dynamomaschinen. 3. Aufl. 20