310 Fünfzehntes Kapitel.
und mithin S ein wenig kleiner als ein Drittel der Theilung. Elek-
trodynamisch ist eine symmetrische Dreiphasen-Stabwickelung gleich-
werthig mit einer Spulenwickelung, bei der die Breite der Spulen-
seite nahezu ein Drittel der Theilung ist. Bei Zwei- und Vier-
phasenwickelungen ist diese Dimension nahezu 9 beziehungsweise
T
nahezu ;
4
Als Beispiel einer schleichenden Stabwickelung kann Fig. 123
Seite 302 dienen. Hier geht natürlich der spulenartige Charakter
der einzelnen Wickelungselemente verloren, weil die Stäbe jedes
Elementes über den ganzen Ankerumfang zerstreut sind. Da die
Wickelung aus einer gewöhnlichen mehrpoligen Serien-Gleichstrom-
Trommelwickelung entstanden ist, so muss bei einem Dreiphasen-
Anker für Dreieck- sowohl als für Sternschaltung die Bedingung er-
füllt sein, dass die dreifache Zahl der zu einer Phase gehörigen
Stäbe dem Wickelungsgesetz entspricht, wie es für Gleichstromanker
im achten Kapitel abgeleitet wurde. In der einfachsten Form lautet
dieses Gesetz, auf Dreiphasenanker angewendet,
SZ=2PpYy I
Der Schritt y ist eine unbenannte Zahl. Multipliciren wir diese
mit der Entfernung benachbarter Stäbe, so erhalten wir die Länge
des Schrittes, und multipliceiren wir die Länge des Schrittes mit
der Anzahl zu einer Phase gehöriger Schritte, d.h. mit der Zahl z,
so erhalten wir die ganze längs des Umfangs bei der Wickelung
einer Phase zurückgelegte Strecke. Diese ist
T2 + 5 (&
Denken wir uns nun die Lage des ersten Stabes einer Phase
relativ zum Pol vermerkt, so kommt der zweite Stab in eine ähn-
liche, doch nicht genau entsprechende Lage zum zweiten Pol, der
dritte Stab in eine ähnliche, aber schon etwas mehr abweichende
Lage zum dritten Pol u.s. w. Jeder folgende Stab schleicht relativ
zu seinem Pol etwas vorwärts oder rückwärts. Geht man die ganze
Wickelung durch, so kommt man, wie obiger Ausdruck für den
zurückgelegten Weg zeigt, beim letzten Stab in eine Lage, die um
zwei Drittel der Theilung von der Lage des ersten Stabes abweicht.
Es ist also diese Wickelung elektrodynamisch gleichwerthig mit
einer Spulenwickelung, bei der die Breite der ‚Spulenseite gleich
zwei Drittel der Theilung ist.