Fünfzehntes Kapitel.
oder mit Einführung der grösseren Einheit von 10% für die Feld-
stärke
e— 2,31 m ee
Wie man sieht, ist die E.M.K. dieser Maschine etwas grösser
als die der normalen Maschine, bei welcher die E.M.K. sich nach
dem Sinusgesetz ändert.
Die Anordnung der Pole auf beiden Seiten des Ankers ist
offenbar nicht unbedingt nöthig; man könnte die auf der einen Seite
befindlichen, wie die untere Hälfte von Fig. 136 zeigt, durch einen
Ankerkern aus weichem Eisen ersetzen. Um dieselbe Feldstärke
wie oben beizubehalten, wäre dann die erregende Kraft für die übrigen
Schenkel zu verdoppeln. Die Ankerwicklung der Wechselstrom-
maschine wird in dieser Anordnung der einer gewöhnlichen multi-
polaren Gleichstrommaschine mit Trommelanker ähnlich. In der
That werden viele Wechselstrommaschinen so gebaut, wie wir später
bei der Beschreibung von Maschinen zeigen werden.
Der Koefficient 2,31 hat natürlich nur für solche Maschinen
Gültigkeit, bei welchen die Breite der Pole und der Spulenseiten
und der Abstand der Mitten zweier benachbarten Pole in dem an-
gegebenen Verhältnis stehen. Um zu zeigen, wie er durch eine
Abänderung des Verhältnisses dieser Grössen beeinflusst wird, wollen
wir eine Wechselstrommaschine mit Ringanker und mit radial ver-
laufenden Windungen betrachten, für welche die im 20. Kapitel
beschriebene Maschine des Verfassers als Beispiel dienen kann. Die
effektive elektromotorische Kraft dieser Maschinen wird bei gleicher
Pol- und Spulenbreite ebenfalls durch Formel (57) dargestellt. Wird
jedoch das gegenseitige Verhältnis dieser Dimensionen geändert, so
ändert sich auch der Koefficient.
Die Breite der Pole betrage 12,5 cm, die der Spulen 10,0 cm
und der Abstand der Mitten zweier benachbarter Pole 20,0 cm.
Durch die Verbreiterung der Pole erreichen wir, dass die maximale
elektromotorische Kraft, welche bei gleicher Breite der Spulenseiten
und Pole nur während eines Augenblickes wirkt, längere Zeit
ihren Werth beibehält. Die effektive elektromotorische Kraft erfährt
hierdurch eine Vergrösserung ohne Steigerung der maximalen elek-
tromotorischen Kraft. Für die Beanspruchung der Isolation ist offen-
bar die maximale elektromotorische Kraft maassgebend, und die Ge-
fahr des Durchschlagens wird keineswegs dadurch aufgehoben, dass