Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
Sechzehntes Kapitel. 
94. Selbstinduktion des Ankers. 
Wir haben bisher über den Sitz der Selbstinduktion keine An- 
nahme gemacht. Jetzt wollen wir annehmen, dass er sich nur im 
Anker, nicht aber im äusseren Stromkreise befindet, dass also z. B. 
die Maschine eine Gruppe von Glühlampen direkt speist. Wie wir 
später sehen werden, ist die Selbstinduktion des Ankers nicht der 
einzige störende Einfluss, sondern es kommt noch die magnetisirende 
oder entmagnetisirende Wirkung des Ankers auf das Feld hinzu, je 
nachdem der Strom voreilt oder nacheilt Wir wollen jedoch, um 
die Untersuchung einfach zu halten, vorerst diese Art der Anker- 
rückwirkung vernachlässigen und annehmen, dass der Anker bloss 
mit Widerstand und Selbstinduktion behaftet sei. 
Die Selbstinduktion ist offenbar folgenden drei Grössen pro- 
portional: der Kraftlinienzahl, der Windungszahl und der Wechsel- 
zahl in der Zeiteinheit. Die Kraftlinienzahl ihrerseits ist wiederum 
proportional der Stromstärke, vorausgesetzt, dass das Medium, 
welches die Spule umgiebt, konstante Permeabilität besitzt; die elek- 
tromotorische Kraft der Selbstinduktion ist somit der Stromstärke 
proportional. Nehmen wir an, wir hätten Spulen von g Windungen, 
welche vom Strom ö durchflossen werden, so ist für eine Spule 
L= 2 1025 
wobei W den magnetischen Widerstand des Raumes bedeutet, der 
die Spule umgiebt. Die Selbstinduktion des ganzen Ankers, der 
2p in Serien geschaltete Spulen enthält, ist dann 2p mal so gross. 
Um die Selbstinduktion nicht zu gross werden zu lassen, muss q 
klein und W gross sein. Wir werden also auf den Anker nicht zu 
viel Draht wickeln dürfen und deshalb ein möglichst starkes Feld 
verwenden. Auch werden wir den Luftraum so gross machen, als 
es in Bezug auf Feldstreuung rathsam erscheint. Wie später gezeigt 
wird, bewirkt die Selbstinduktion eine Aenderung in der Klemmen- 
spannung, wenn sich die Belastung ändert. Man wird also, um eine 
möglichst konstante Klemmenspannung und einen hohen Leistungs- 
faktor zu erreichen, bestrebt sein, die Selbstinduktion klein zu 
halten. Das bedeutet aber starke Felder, d.h. schwere Maschinen 
und viel Erregung. 
Die Selbstinduktion einer Wechselstrommaschine zu prüfen,
	        
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