94, Selbstinduktion des Ankers. 335
bietet keine Schwierigkeit. Wir brauchen nur, während die Ma-
schine still steht, einen Strom von bekannter Stärke und von der
normalen Wechselzahl durch den Anker zu schicken und die elektro-
motorische Kraft an den Klemmen zu messen. Wir haben dabei
natürlich dem Ankerwiderstande Rechnung zu tragen, wofür wohl
keine weitere Anleitung erforderlich ist. Der Selbstinduktionskoef-
ficient für eine Spule ist gg W’! 10° und somit für den gesammten
Anker von 2 p Spulen
L=2pW!10%.
Die elektromotorische Kraft, welche erforderlich ist, um einen
Strom von der maximalen Stärke J und von "vo Perioden in der
Sekunde durch den Anker zu senden, ist demnach
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Fig. 141.
Führen wir in dieser Formel für die maximalen Werthe der
Spannung und Stromstärke die effektiven Werthe ein, so ist
e,=wuLli Volt.
Da die Periodenzahl — bekannt ist und ö und e messbar sind,
so ergiebt sich aus dieser Formel der Selbstinduktionskoefficient.
Es ist noch zu bemerken, dass L nicht konstant ist, sondern
je nach der Stellung, welche der Anker im Felde einnimmt, ver-
schiedene Werthe hat. Dies ergiebt sich aus Fig. 141, welche
den Anker einer Mordey’schen Maschine in zwei verschiedenen
Stellungen zeigt; in der obern Stellung (A) hat die elektromoto-
rische Kraft ihren höchsten Werth, in der untern Stellung (B) ist
sie Null. Im ersten Falle ist eine Hälfte von jeder der Spulen a,
b, ce in Wirksamkeit, und die Feldmagnete bilden nur unvollständige
Kerne für die Ankerspulen. Im zweiten Falle haben die Spulen
a und c vollständige Kerne, die Spule 5 hat jedoch überhaupt keinen
Kern. Die Permeabilität des Mediums in der Umgebung der Spule 5