340 Sechzehntes Kapitel.
höchste Leistung in einem gegebenen Stromkreise hervorbringt, der
eine bestimmte Selbstinduktion im Anker oder in einem andern
Theile besitzt. In Fig. 143 möge A eine Wechselstrommaschine,
L einen Theil des Stromkreises mit Selbstinduktion und W einen
induktionsfreien Widerstand bedeuten, in welchem mit einer ge-
gebenen elektromotorischen Kraft der Maschine eine möglichst hohe
Leistung erzeugt werden soll. Wie gross haben wir unter diesen
Umständen den Widerstand W zu wählen? Um die Aufgabe nicht
unnöthig zu erschweren, nehmen wir an, dass der Anker und die
übrigen Theile des Stromkreises mit Ausnahme von W widerstands-
los sind.
Hätten wir es mit Gleichstrom zu thun, so würden wir eine um
so grössere Leistung erhalten, je mehr wir den Widerstand ver-
e
Fig. 143.
ringerten. Anders verhält sich die Sache beim Wechselstrom. Ver-
grössern wir die Stromstärke, so nimmt auch die Selbstinduktion in
der Spule Z zu und verringert die in W verfügbare elektromotorische
Kraft. Vermehren wir hingegen den Widerstand W, so schwächen
wir die Stromstärke; es wird ja dann allerdings ein geringerer Theil
der elektromotorischen Kraft bei Z zurückgeworfen und ein grösserer
Theil bleibt für W verfügbar, aber wegen der Schwächung der Strom-
stärke könnte doch die in W aufgenommene Energie verringert sein.
Es muss augenscheinlich für W ein bestimmter Werth existiren, für
welchen die in- ihm verzehrte Energie einen höchsten Werth hat.
Derselbe lässt sich leicht bestimmen.
In Fig. 143 möge Oe, die der Stromstärke Oi entsprechende
E.M.K. der Selbstinduktion und Oe die elektromotorische Kraft der
Maschine bedeuten. Die für W verfügbare elektromotorische Kraft
ist dann Oe,; Wist nun so zu bestimmen, dass das Produkt ie,
ein Maximum wird. Da i proportional e, ist, kann man die Aufgabe
auch dahin stellen, den Werth von W zu finden, für welchen das