Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
342 Sechzehntes Kapitel. 
Die im vorigen Paragraphen durchgeführte Untersuchung ist daher 
für einige Formen selbstangehender, einphasiger Wechselstrom- 
motoren von Wichtigkeit. 
97. Kapaeität. 
Wir haben bisher angenommen, dass der Ankerstromkreis nur 
Widerstand und Selbstinduktion hat. Allerdings wurde im vorigen 
Abschnitt der Fall betrachtet, dass in diesem Stromkreis noch eine 
zweite E.M.K. wirkt, es war aber das eine E.M.K., die der Strom- 
stärke direkt proportional war und gegen sie keine Phasenverschie- 
bung hatte. Eine solche E.M.K. kann aber als das Produkt aus 
Stromstärke und einem induktionslosen Widerstand aufgefasst werden. 
Wir müssen jetzt den Fall untersuchen, dass der Ankerstromkreis 
neben Widerstand und Selbstinduktion auch elektrostatische Kapa- 
cität hat. Um die Untersuchung schrittweise durchzuführen, nehmen 
wir zunächst an, dass eine widerstandslose und induktionslose Quelle 
von Wechsel-E.M.K. mit den Belegungen eines Kondensators ver- 
bunden wird, dessen Kapacität C sein möge. Die Ladung ist be- 
kanntlich dem Produkt Ce proportional. Hat die Welle der E.M.K. 
ihr positives Maximum E erreicht, so ist, der Kondensator voll ge- 
laden, der Ladestrom also Null. Wenn jetzt die E.M.K. abnimmt, 
so fängt der Kondensator an, sich zu entladen, d.h. der Ladestrom 
hat einen endlichen, und zwar einen negativen Werth, trotzdem die 
Spannung noch positiv ist. Ist die Spannung auf Null gesunken, 
so hat der Entladestrom sein Maximum erreicht und fängt an, 
wieder abzunehmen, während die Spannung im Negativen zunimmt. 
Man sieht, der Strom eilt der Spannung um 90° voraus. Gerade 
das Umgekehrte ist der Fall, wenn der Stromkreis Selbstinduktion 
enthält; dann eilt der Strom der Spannung um 90° nach. Man 
kann. diesen Gegensatz ausdrücken, indem man eine Kapacität als 
eine Art negativer Selbstinduktion bezeichnet. Um nun die Beziehung 
zwischen E.M.K., Kapacität und Stromstärke zu finden, machen wir 
folgende Ueberlegung. 
Wenn die E.M.K. in der Zeit dt um den Betrag de zunimmt, 
so fliesst die Elektrieitätsmenge dQ in den Kondensator. Diese 
Elektricitätsmenge ist aber ödt. Wir haben also für den augen- 
blicklichen Werth der Stromstärke die Gleichung 
 
	        
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