Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

99. Mehrphasensysteme. Ban 
Es muss also der Leitungsquerschnitt bei Gleichstrom doppelt 
so gross sein als bei Drehstrom. Berücksichtigt man ferner, dass 
bei Drehstrom drei und bei Gleichstrom nur zwei Leitungen nöthig 
sind, so sieht man, dass die Kupfergewichte sich verhalten wie 3:4. 
Die Fernleitung bei Drehstrom braucht also bei gleicher effektiver 
Spannung nur 75%, des Kupfers, welches bei einer Gleichstrom- 
anlage nöthig wäre. Bei gleicher Maximalspannung würde die Dreh- 
stromleitung 150°,, also 50%, mehr brauchen. Da man jedoch mit 
Gleichstrom überhaupt nicht so hohe Spannungen erzielen kann als 
mit Drehstrom, so ist der Vergleich der maximalen Spannung bei 
Drehstrom mit der Spannung eines Gleichstromes derselben Leistung 
bedeutungslos, und der Werth obiger Untersuchung liegt nur darin, 
dass sie uns ein einfaches Mittel giebt, die Leitungen für Drehstrom- 
anlagen unter Bezugnahme auf eine imaginäre Gleichstromanlage 
leicht berechnen zu können. Das Verhältnis 0,75 zu 1 wurde abge- 
leitet unter der Annahme, dass die Phasenverschiebung Null ist. 
Das trifft bei Beleuchtungsanlagen nahezu ein; bei Motorenbetrieb 
jedoch nicht, Ist @ die Phasenverschiebung, so ist die Leistung des 
Drehstromes Y3 IEcosg und das Verhältnis der Kupfergewichte 
0,75 
cos? p 
würde also die Drehstromleitung 17°), schwerer werden als die 
Gleichstromleitung. 
wird :1. Bei einer Phasenverschiebung von cos 9 = 0,8 
Ist p der Procentsatz der verlorenen Leistung, bezogen auf die 
Leistung der Generatoren P (in Kw.) e die verkettete Spannung 
in einem Dreiphasensysteme und / die einfache Länge der Leitung 
(in km), so ist der Drahtquerschnitt qg in qmm gegeben durch 
1,8 Pı 
rer ea 
e 4 
p er 005 9) 
Für Einphasenstrom ist der Koefficient nicht 1,8, sondern 3,6. Für 
Gleichstrom ist er ebenfalls 3,6, jedoch ist dann immer cosp—=1. 
Bei Ableitung der obigen Formel ist angenommen worden, dass 
55,5 m. eines Drahtes von 1 qmm Querschnitt einen Widerstand 
von 1 Ohm haben. 
 
	        
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