Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

  
374 Siebenzehntes Kapitel. 
sichten nothwendig, die Zahl der im Gange befindlichen Maschinen 
jederzeit möglichst dem Strombedarf anzupassen. Rüstete man nun 
die Centrale nur mit zwei grossen Wechselstrommaschinen aus, von 
denen jede die maximale Leistung liefern könnte, so erforderte dies 
einerseits ein unnöthig grosses Anlagekapital, anderseits arbeiteten 
die Maschinen meistens nur mit kleiner Leistung, also mit geringem 
Wirkungsgrade. Diese Mängel umgeht man durch Aufstellung 
mehrerer kleinerer Maschinen, die zur Vermeidung komplicirter 
Schaltungen alle auf denselben äussern Stromkreis arbeiten müssen, 
Bei Kraftübertragungen arbeiten selbstverständlich wenigstens zwei 
Wechselstrommaschinen auf denselben Stromkreis, nämlich der Gene- 
rator und der Motor. 
Der Einfachheit halber gehen wir bei dieser Betrachtung von 
folgender Annahme aus: die eine der beiden Maschinen sei so gross 
und habe eine so geringe Selbstinduktion und einen so kleinen 
Widerstand, dass ihr Gang keine Aenderungen erfährt, wenn auch 
in dem Stromkreise oder dem Gange der zweiten Maschine allerlei 
Aenderungen eintreten. Dies trifft annähernd bei einer Centralstation 
zu, wo eine grosse Zahl von Maschinen auf zwei Sammelschienen 
” 
arbeitet, wenn eine Maschine ein- oder ausgeschaltet wird. Hierdurch 
werden die bereits eingeschalteten Maschinen kaum beeinflusst, und 
wir können annehmen, dass die Spannung an den Sammelschienen 
konstant bleibt, welchen Strom die kleine Maschine auch liefert 
oder aufnimmt. 
Wir haben also folgenden Fall unserer Betrachtung zu unter- 
ziehen: Eine grosse. Maschine ohne Widerstand und Selbstinduktion 
liefert in den äussern Stromkreis eine beträchtliche Energiemenge 
und ist mit einer kleinen Maschine parallel geschaltet, die Wider- 
stand und Selbstinduktion besitzt. Beide Maschinen haben dieselbe 
Polwechselzahl und die gleiche Klemmenspannung. Unter den Fragen, 
die sich bei näherer Betrachtung dieser Anordnung aufdrängen, ist 
die folgende für die Praxis am wichtigsten: Es sollen die Betriebs- 
bedingungen bestimmt werden, unter denen die kleine Maschine, die 
von einem besondern primären Motor angetrieben wird, möglichst 
viel nutzbare Leistung in den äussern Stromkreis liefert. Diese Auf- 
gabe kann auch so formulirt werden: Wie muss eine Anzahl von 
Wechselstrommaschinen einer Centralstation, die sämmtlich parallel 
geschaltet sind, arbeiten, damit jede nicht allein dieselbe Stromstärke, 
sondern auch dieselbe Leistung liefert?
	        
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