Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

   
110. Das Pendeln parallel geschalteter Maschinen. 401 
diagramm Fig. 167). Damit nun dieser Winkel klein sei, müssen 
der Ungleichförmigkeitsgrad (in der Praxis !/;oo bis 1/00) und die 
Polzahl klein sein. Schnell laufende Maschinen mit wenig Polen 
eignen sich also besser für den Parallelbetrieb als langsam laufende 
mit vielen Polen. Ist die Umdrehungszahl vorgeschrieben, so ist, es 
ein Vortheil, die Polzahl zu vermindern; dadurch wird natürlich 
auch die Periodenzahl vermindert. 
Dass eine geringe Periodenzahl auf den Parallelbetrieb günstig 
wirkt, ist allgemein bekannt. Wir sehen jedoch, dass der Grund 
nicht in der geringen Periodenzahl unmittelbar, sondern darin zu 
suchen ist, dass man bei geringer Periodenzahl weniger Pole an- 
wenden kann. Es wurde auch mehrfach die Erfahrung gemacht, 
dass Maschinen, die bei normaler Belastung recht gut parallel laufen, 
bei sehr geringer Belastung starke Ausgleichströme erzeugen und 
nicht gut parallel laufen. Die Ursache liegt nicht in den Dynamo- 
maschinen, sondern in den Dampfmaschinen. Der Ungleichförmig- 
keitsgrad von Verbundmaschinen, besonders wenn sie ohne Konden- 
sation arbeiten, wächst bekanntlich sehr bedeutend, wenn die Be- 
lastung abnimmt, indem der grosse Cylinder dann als Pumpe wirken 
kann. Steigt z. B. bei einer sechzigpoligen Maschine u auf !/,,, so 
wird der Voreilungswinkel 90° und die Maschine muss aus dem 
Tritt fallen. Bei Dampfdynamomaschinen ist also zu beachten, dass 
der Ungleichförmigkeitsgrad durch Anwendung genügend schwerer 
Schwungmassen unter allen Umständen genügend klein gehalten wird. 
110. Das Pendeln parallel geschalteter Maschinen. 
Es kommt aber trotz aller Vorsicht in dieser Richtung manch- 
mal vor, dass zwischen parallel geschalteten Dampfdynamos starke 
Ausgleichströme eintreten. Da diese Ströme nicht sogleich nach 
dem Parallelschalten, sondern zuweilen erst nach geraumer Zeit auf- 
treten, dann aber eine unheimliche Stärke erreichen, so liegt die 
Vermuthung nahe, dass wir es mit einem Resonanzeffekt zu thun 
haben. Für diese Ansicht spricht der Umstand, dass diese Er- 
scheinung, die man das Pendeln nennt, manchmal durch Vermeh- 
rung der Belastung, manchmal jedoch auch durch Verminderung der 
Belastung vermieden werden kann. Ebenso sind Fälle bekannt, wo 
das Pendeln durch Vergrösserung der Schwungmassen nicht besser, 
sondern eher noch schlechter wurde, während in vereinzelten Fällen 
Kapp, Dynamomaschinen. 3. Aufl. 26 
     
  
    
    
   
   
   
     
  
    
    
  
    
    
  
  
  
  
   
    
   
    
  
   
   
     
	        
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