Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

  
  
  
  
406 Siebenzehntes Kapitel. 
Wir haben bisher angenommen, dass die treibende Kraft absolut 
konstant sei. Unter dieser Voraussetzung würde von selbst über- 
haupt keine Schwingung eintreten. Sie könnte jedoch künstlich 
etwa durch einen Stromstoss (Ein- und Ausschalten eines Strom- 
kreises) erzeugt werden. Diese Schwingung würde jedoch nicht 
lange anhalten, sondern in Folge der dämpfenden Wirkung der 
Reibung und der Wirbelströme in den Polen bald aussterben. Nun 
ist aber die treibende Kraft nicht konstant, sondern pulsirt und 
wenn die periodische Zeit dieser Pulsationen mit der natürlichen 
Schwingungszeit des Ankers 
Mm 
tn 
übereinstimmt, so findet Resonanz statt und die Schwingungen 
werden grösser und grösser, bis die Sicherungen abschmelzen 
oder die Maschine aus dem Tritt fällt. Zu beachten ist, dass die 
Pulsationen anfänglich garnicht gross zu sein brauchen. Man kann 
also mit einer Dampfmaschine, die einen sehr hohen Gleichförmig- 
keitsgrad hat, ebenso gut Schwierigkeiten haben als mit einer 
weniger guten Dampfmaschine. Auch ist es nicht nöthig, dass die 
Schwingungszeit und die Dauer der Pulsationen genau überein- 
stimmen. Wenn sie nahezu gleich sind, tritt auch wenigstens theil- 
weise Resonanz ein. 
Die Pulsationen der Dampfmaschine können während jeder Um- 
drehung ein- oder mehrmal eintreten. Da jedoch die periodische 
Zeit der Dynamo gewöhnlich von der Grössenordnung 0,5 bis 2 Se- 
kunden ist und die Umdrehungszeit der Dampfmaschine im Allge- 
meinen kleiner als 1 Sekunde ist, so kann eine Pulsation, die einmal 
pro Umdrehung eintritt, wenn sie von der Grössenordnung der Schwin- 
gungszeit des Ankers nicht allzusehr verschieden ist, Resonanz hervor- 
bringen. Ebenso kann Resonanz entstehen, wenn die Schwingungs- 
zeit der Dynamo ein ungerades Vielfache der Schwingungszeit der 
Dampfmaschine ist oder wenn der Dampfmaschinenregulator unstät 
arbeitet und etwa in jeder zweiten, dritten etc. Umdrehung einen 
etwas grösseren Impuls zulässt. Ein solcher Fehler ist natürlich 
leicht zu beheben. Wir wollen hier nicht alle die möglichen Fälle!) 
!) Vergleiche einen Aufsatz des Verfassers in der E.T.Z. 1899, 
Heft 7.
	        
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